Mittwoch, 30. September 2009

Harald Schmidt ist Antisemit und Henryk M. Broder drückt zwei Augen zu

"Spürnase" Castollux a.k.a. Bernd Dahlenburg verdanke ich diesen Tagestipp:

Neben den üblichen Verdächtigen H.M.Broder, Claudio "Pinocchio" Casula a.k.a. Spirit of Entebbe, Lizas Welt a.k.a. Alex Feuerherdt und dem einzigartigen Sachverständigen für den Nahen Osten, Matthias Küntzel,  finden Sie in den Tagestipps von Bernd Dahlenburg Clemens Heni mit dem Leitartikel


"Deutsche Wertarbeit: Harald Schmidt macht in der ARD antisemitische "Gags" und kuscht vor den Mullahs".

Ich bitte die Wertarbeit von Clemens Heni, deutscher Muttersprachler und Post-Doctoral Researcher an der Yale Initiative for the Interdisciplinary Study of Antisemitism (YIISA), YALE University, in Ruhe zu studieren.

Harald Schmidt braucht uns hier weniger zu interessieren, insofern eh "der Mainstream (und nicht nur die Linke) in Deutschland antisemitisch ist ...ein tiefes Bedürfnis nach deutscher Normalität herrscht. Ruhe von der deutschen Schuld und Auschwitz." und der Bundespräsident, wie auch H.M. Broder und Lizas  Welt a.k.a. Alex Feuerherdt mutmaßen, sich als "Helfershelfer" für ausgewiesene Antisemiten in Stellung gebracht hat.

Clemens Heni problematisiert zu Recht die vornehme Zurückhaltung Henryk M. Broders:

Samstag, 26. September 2009

Broder Schirmherr von evangelisch.de


Henryk M. Broder ist Schirmherr von evangelisch.de, der Zukunftswerkstatt für Evangelisches im Web.2!

Der Gärtner ist zum Gärtner gemacht. Keiner versteht es so gut wie Broder, die Evolution des Fortschritts auf die für ihn selbst verständlichen Kernaussagen zu bringen. Aus seinem Geleitwort:

"Das Feuer und das Rad sind Entdeckungen bzw. Erfindungen, denen die Menschheit so gut wie alles verdankt, vom römischen Kampfwagen bis zum VW Golf, vom Spanferkel bis zur Mikrowelle. Ohne die Erfindung der Null gäbe es kein Dezimalsystem und keine Digitaltechnik. Kopernikus, Kepler und Galileo haben die Erde auf die richtige Umlaufbahn gebracht, Einstein hat mit der Relativitätstheorie das Verhältnis von Raum und Zeit neu geordnet. Zwischen den ersten Flugversuchen der Gebrüder Wright und der ersten Mondlandung vergingen nur 66 Jahre. Die Sensationen von gestern sind die Selbstverständlichkeiten von heute und die Antiquitäten von morgen. Und jetzt das Internet, ..."

Die evangelische Jugend erfährt dann noch viel von Gut und Böse im digitalen Zeitalter und der Parallelwelt des Internet. Gut, dass man auch hier, wie Broder auf den Weg gibt, mit Gottes Segen navigieren kann.

Keiner versteht so klar die Frage "Sach, wie hast Du´s mit der Religion?" zu beantworten. Hoffen wir, dass Henryk M. Broder den evangelischen Internauten im Web.2 noch viel mehr geben wird, zu lernen ist z.B., wodurch eine Religion menschenfreundlich und tolerabel wird:


Freitag, 25. September 2009

Antisemitismus, Outbreak im Bundespräsidialamt

Herbert Eiteneier a.k.a. heplev ist einer der kleinen Propheten. Am 30. Oktober 2008 prophezeite er in der Zeitschrift der Siedlerbewegung Arutz Sheva
 
"I wonder how long official Germany will still pay its lip service. Should the left-wing parties be able to form the next federal government, expect a change of course soon. How long the Christian Democrats will hold out paying their lip service and letting some honest people make a stand, I can't say. But the virus is out. And I am convinced it will get out of control sooner or later."

Der kleine Prophet ist von den Ereignissen überrollt worden. Grosse Propheten wie Henryk M. Broder und Alex Feuerherdt a.k.a. Lizas Welt berichten, wie der Virus bereits das Bundespräsidialamt und den hochrangisten aller Christdemokraten infiziert hat. "Lippenbekenntnisse" sind von gestern.
"...innerhalb von nur zwei monaten sind zwei antisemiten mit auszeichnungen geehrt worden. beide male war der bundespräsident involviert. einmal hat er die urkunde unterzeichnet, das andere mal die laudatio gehalten. ich tendiere immer noch dazu, dies für für koinzidenz zu halten - in tateinheit mit inkompetenz im umfeld des präsidenten.
für den fall allerdings, dass es kein zufall war und sie demnächst noch weitere antisemiten bzw. jüdische selbsthasser ehren wollen, ...
sehr geehrter herr dr. haller, vielen dank für ihre erstaunlich schnelle antwort, der ich entnehme, dass die antisemitischen phantasien von mankell den bundespräsidenten nicht daran gehindert haben, eine laudatio auf ihn zu halten...." (Quelle: Achgut, Broder, Hilfe für den Präsidenten)

Während der entgeisterte, gutgläubige und gutwillige Henryk M. Broder dem Bundespräsidenten noch Hilfe anbieten will, weiss der unsentimentale, von Eike Geisel in die Pflicht genommene Realist Alex Feuerherdt in seinem Leitartikel "Laudator?Si!" ganz genau:

"Bundespräsident Horst Köhler wusste ganz genau, auf wen er da am vergangenen Freitag seine Laudatio hielt: ...Allemal von Interesse ist jedoch, dass der Bundespräsident den Laudator für einen glühenden Israelhasser gegeben hat – denn er kann sich nicht darauf zurückziehen, nur einen speziellen Teil von Mankells Schaffen gewürdigt haben zu wollen. ...Mag sein, dass es nicht Mankells Antisemitismus war, der den Ausschlag für die Verleihung des diesjährigen „Friedenspreises“ inklusive einer Laudatio des Bundespräsidenten gab. Aber er hat ihr auch nicht im Weg gestanden. Und das ist so bezeichnend wie übel genug."

Für welches Engagement der Bundespräsident, der eine besondere Affinität zu Afrika hat,  in seiner Laudatio Mankell ehrte, ist gänzlich irrelevant. Einzig und allein entscheidend ist die Gretchenfrage unseres neuen Milleniums "Nun sag, wie hast du´s mit Israel?" auf der Waagschale der Beurteilung eines Menschen.

Mankells Statement ist eine Fundamentalkritik und radikale Infragestellung Israels und des zionistischen Projekts. Mankell beurteilt Israel unter dem Gesichtspunkt der Apartheid und der Herrschaft eines Volkes über ein anderes Volk. Diesem System wünscht er den Untergang. Propheten sind zornig und äußerst einseitig. Israel und seine Fürsprecher mögen sich verständlicherweise in diesem Spekulum, Spiegel oder Zerrspiegel, nicht erkennen. Nachdenklich könnte jedoch stimmen, dass diese Kritik gerade auch von Persönlichkeiten geäußert wird, die im Kampf gegen das Apartheidssystem in Südafrika engagiert waren, dessen Struktur und Symptome genau kannten, und letztlich die Erfahrung machten, dass dieses System transformiert werden konnte. 

Donnerstag, 24. September 2009

Schäuble - Kuntzelmann - Ahmadinedschad
Archiv 2006-05-10, Offener Brief



Offener Brief an Henryk M. Broder v. 10. Mai 2006
 Betreff: Feedback zum Tagebuch-Beitrag: Kopf hoch, Deutschland! Our World: Germany´s honored guest
Sehr geehrte Damen und Herren, Frau ...

ich will Sie auf einen Vorgang aufmerksam machen, der politisch von minderer Bedeutung ist, aber durchaus so delikat, daß Sie ihm vielleicht etwas mehr als 15 Minuten Ihrer Aufmerksamkeit schenken könnten. Es handelt sich um groben Unfug, in dem deutsche Innen- und Außenpolitik verunglimpft und diffamiert wird, möglicherweise handelt es sich auch um den Versuch einer Störung des deutsch-israelischen Verhältnisses. Henryk M. Broder tritt in verschiedenen Foren, Internet, Presse, Rundfunk und Fernsehen als entschiedenster Freund und Verfechter Israels in Deutschland auf und als unerschrockenster Kämpfer gegen die nazistische, antisemitische, antizionistische Hydra, wo auch immer sie ihre Köpfe hebt. Dieser gute Ansatz führt bei unbesonnenen, unausgeglichenen und vor-witzigen Menschen zu Aktivitäten, die der eigenen Sache Bärendienste erweisen und in Goethes Faust durch den unsterblichen Vers „ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und doch das Böse schafft“ charakterisiert sind.


Sonntag, 20. September 2009

Prophezeiungen "moderner" Zionisten
Leseempfehlung: Leon de Winter, Das Recht auf Rückkehr

Leon de Winter: Das Recht auf Rückkehr. Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers. Diogenes, Zürich. 550 S., 22,90 €.  

Der bekannte Publizist Henryk M. Broder hat eine schlaflose Nacht,  rezensiert  in der WELT das "neue" und in der Tat lang erwartete Werk seines buddys Leon de Winter und beginnt zu prophezeien.


Von Henryk M. Broder 19. September 2009, 04:00 Uhr
 Einige prophetische Überlegungen über den Zustand im heiligen Land und in der übrigen Welt in 15 Jahren - angestellt aus Anlass von Leon de Winters jüngstem Roman "Das Recht auf Rückkehr". 

Was prophezeit Henryk M. Broder?
"...ich überzeugt bin, dass dieses Buch mehr als ein Roman, ein Thriller und mehr als eine literarische Wettervorhersage ist. Es ist die Ankündigung eines Unheils... 
War früher die Option, nach Israel einwandern zu dürfen, eine Art Versicherungspolice, eine Platzkarte fürs Rettungsboot, so ist es heute die Möglichkeit, im Notfall Israel verlassen zu können....
Und dabei erfahren wir, eher beiläufig, dass Israel im Jahre 2024 auf ein zweites Massada zusammengeschrumpft ist, ein Gebiet, das kaum größer ist als die Stadt Tel Aviv und das von Hard-Core-Zionisten und religiösen Eiferern bewohnt wird.
Alle, die es sich leisten konnten, haben das Land verlassen, dennoch herrscht kein Frieden in Palästina, ist der Nahost-Konflikt nicht gelöst. Er wäre es auch dann nicht, wenn Israel nur aus der Tel Aviver Strandpromenade und den Cafés an der Hayarkon Straße bestünde. Eine düstere Vision, werden Sie jetzt sagen, Produkt schriftstellerischer Fantasie. Nein, sagt Leon de Winter, eine Realität, mit der wir rechnen müssen. Er denkt das Undenkbare, stellvertretend für uns alle....
Die meisten Juden weigern sich, die Zeichen an der Wand zu sehen. So wie sich 1933 geweigert haben, die Wirklichkeit zur Kenntnis zu nehmen und vieles als Rhetorik und Schaumschlägerei abbuchten...
Wir machen jetzt einen Sprung in das Jahr 2024. Über dem Buckingham Palace in London weht die grüne Fahne des Propheten, in Deutschland hat sich Oskar Lafontaine soeben zum Kanzler auf Lebenszeit wählen lassen, Holland wird von einer Koalition aus Christdemokraten und liberalen Islamisten regiert, und in Tel Aviv sucht ein Vater nach seinem verschwundenen Sohn."

Lesen Sie bitte, liebe Leser, die ganze Rezension und finden Sie bitte heraus, was Henryk M. Broder vorschlägt, um dieses Unheil abzuwenden.  Ist er ein Defätist? Hat er sich sich mit der Dystopie Leon de Winters abgefunden? Kann Israel gerettet werden, wenn Felicia Langer, der gefährlichsten Feindin Israels seit Delilah, das BVK wieder abgenommen wird?


Samstag, 19. September 2009

Schana towa 5770

Ich bedanke mich bei meinem Freund Ruben für seinen Gruss und gebe ihn gerne weiter.


Hier der unmißverständliche Gruß des 2. Oberkommandierenden der Luft- und Bodentruppen der Etappenhengste Zions mit beschränkter Haftung, Claudio Pinocchio Casulas, an alle Menschen guten und bösen Willens, Juden, Christen, Muselmanen. Angriff ist die beste Verteidigung und Friedenssicherungsmaßnahme.


Hier ein lustiges Fundstück zum Rosch HaShana des Ramatkal German Chapter auf der Achse des Guten.

Berichtung:
Bernd Dahlenburg und die Erregung über die Mullahs

Bernd Dahlenburg weist mich in einer Mail v. 18. September darauf hin, dass ich ihm hier eine Aussage seiner Freundin Shayla untergeschoben hätte:

"Und ich sage: Danke Shiva, dass Du Deine Geschichte, die mir so unendlich Gänsehaut bereitet, mit uns teilst. Dass Du bereit bist, durch Deine Erzählungen und Erinnerungen jedes Mal von Neuem durch diese Schmerzen und Qualen zu gehen, um die Stimme all der Shivas im Iran zu sein. Ich danke Dir, und ich verbeuge mich vor Deinem Mut!" (Quelle: Castollux, Protokolle aus der Hölle)

Um in Zukunft weitere Missverständnisse ausszuschliessen, schlage ich Bernd Dahlenburg vor, es wie ich zu halten und Zitate und fremde Beiträge in Gänsefüßchen und kursiv zu stellen.

Ich nahm fälschlicherweise an, dass Bernd Dahlenburg eine kongeniale Ausleitung nach seiner knallharten Einleitung geschrieben hatte:

"
Mein ausschweifendes Vorwort braucht es da nicht. Ich lass' alles so stehen, wie ich es von meiner Freundin Shayla bekommen habe, damit es authentisch und nicht geglättet ist. Und vergesst bitte wachsweiche und heuchlerische Solidaritätsbekundungen wie die von Claudia Roth oder ihrem Büroleiter Ali Mahdjoubi, die Regimegegner als Friedensfeinde abtun und damit den klerikalen Staatsterroristen in den Allerwertesten kriechen."

Ich lade Bernd Dahlenburg weiter zu Berichtungen und Gastbeiträgen ein.

P.S. Bernd Dahlenburg weist mich außerdem darauf hin
"Lernen Sie erst einmal, eine vernünftige Blogüberschrift zu schreiben.
Von den einzigwahren Freunden Israels
Sehen Sie mal’ nach, wo der Fehler liegt."

Ich weiss, dass man selbst in ultramontanen Kreisen nicht mehr von der einzig wahren Religion spricht. Ich habe mir jedoch hier die künstlerische Freiheit genommen, mit der innigen Kohabition von einzig und wahr in "einzigwahr" das von keinen Selbstzweifeln angekränkelte Engagement dieser Freunde Israels zu unterstreichen.

Freitag, 18. September 2009

Freedom from fear - Szyk und Dahlenburg



"Freedom from fear": Links das Original von Arthur Szyk, eines in Deutschland leider nicht sehr bekannten Künstlers und Illustrators, eine Hommage an die "Four Freedoms Speech" von Franklin Delano Roosevelt. Rechts die Adaption des tapferen Kämpfers für die Freiheit, Bernd Dahlenburg, Augsburg, erstes Jahrzehnt des neuen Milleniums. Auffallend ist neben der Metamorphose des Schildes (über die man tiefschürfend philosphieren könnte) das heruntergelassene Visier. Die Zeiten werden gefährlicher, Krieg gegen den Terror. Bernd Dahlenburgs Aufrüstung illustriert wie die Faust aufs Auge Roosevelts Ausführungen zur vierten wesentlichen menschlichen Freiheit:

"The fourth is freedom from fear, which, translated into world terms, means a worldwide reduction of armaments to such a point and in such a thorough fashion that no nation will be in a position to commit an act of physical aggression against any neighbor—anywhere in the world."

Nachdem Bernd Dahlenburg dies leider versäumt hat, will ich es mir hier nicht nehmen lassen, Arthur Szyks großartiges Oeuvre wärmstens zu empfehlen:

"Hitler setzte einen Preis auf Arthur Szyks Kopf aus. Die amerikanische Presse nannte Szyk eine "ein-Mann-Armee gegen den Faschismus". Die Times aus London deklarierte sein Werk "als eines der schönsten, ... die jemals von Menschenhand erschaffen wurden". Arthur Szyk (1894 - 1951) kämpfte mit Pinsel und Palette in den größten Schlachten für die Freiheit in seiner Lebenszeit. Szyk wird von Gelehrten und Kunstkritikern für den größten Illustrator des 20. Jahrhunderts, der im Stil eines Miniaturenmalers des 16. Jahrhunderts arbeitete, gehalten."

Mittwoch, 16. September 2009

Bernd Dahlenburg und die Erregung über die Mullahs

(Bildquelle)
Es spricht nicht gegen Bernd Dahlenburg, Magister für Gotteskunde aus Augsburg, es spricht aber auch nicht für ihn, dass ihm eine Geschichte "so unendlich Gänsehaut bereitet". So drückt man sich wahrscheinlich in Selbsterfahrungsgruppen aus, wenn man Anteilnahme, Gesicht und viel, viel Herz (siehe Anmerkung) in einer über jeden Verdacht erhabenen Agenda zeigen will.
"Und ich sage: Danke Shiva, dass Du Deine Geschichte, die mir so unendlich Gänsehaut bereitet, mit uns teilst. Dass Du bereit bist, durch Deine Erzählungen und Erinnerungen jedes Mal von Neuem durch diese Schmerzen und Qualen zu gehen, um die Stimme all der Shivas im Iran zu sein. Ich danke Dir, und ich verbeuge mich vor Deinem Mut!" (Quelle: Castollux, Protokolle aus der Hölle)
Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden (Kant, Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht). Das ist der gleiche Mensch, der bei passender Gelegenheit auf dem Blog "Band of Brothers" extemporiert (Kommentarbereich):
"Wir (ich) werden jedenfalls so lange nicht aufhören, bis Boris Palmer eine öffentliche Stellungnahme abgibt. ...Falls dies nicht geschieht oder eine Äußerung wieder windelweich zugunsten Langers ausfällt, werden wir weiterbohren. Und zwar so lange, bis die Causa „Langer“ AUFRICHTIG abgearbeitet wird – was meine Freunde und ich sowieso wollen. ...Unsere Gegner werden sich dann damit auseinandersetzen müssen, dass wir in der Lage sind, Demokratie und Meinungsfreiheit wirksam in die Tat umsetzen."
Treffender hätte ein "Mullah"oder ein stalinistischer Staatsanwalt bei Schauprozessen sein Demokratieverständnis nicht formulieren können.
Anmerkung:
Bernd Dahlenburg findet gar nichts dabei, meinen Namen ohne Bezug zur Sache in x-beliebigen Kommentarbereichen in der Blogosphäre ins Spiel zu bringen, z.B. am 8.8.2009 hier:
"P.S.: Bezeichnend auch für die Herzlosigkeit von Arendt, Melzer, Jürgen Elsässer, Cain Külbel, Arnd Hoffmann, Oscar Mercator (Othmar Kaufmann) & Co:
Sie verlieren kein Wort über die Menschen, die im Iran um ihre Freiheit und Zukunft kämpfen und dafür getötet und eingekerkert werden. Sie machen sich (wie Elsässer) sogar noch darüber lustig.
Ekelhafter geht’s kaum noch, auch wenn Elässer zwischendurch (halbherzig) zurückgerudert war." - Der Iran ist ein Thema, war es aber nicht zwischen Bernd Dahlenburg und mir. Ob ich dazu vollherzig, halbherzig, hartherzig, herzlos, mit oder ohne Gänsehaut, endlich oder unendlich, stehe, wie will der Magister für Gotteskunde das wissen? Mit "Gott auf meiner Seite" (siehe Kommentarbereich)?

Montag, 14. September 2009

Leseempfehlung: Jeshayahu Leibowitz

Jeshayahu Leibowitz, Michael Shashar,
Gespräche über Gott und die Welt
Hebräische Erstausgabe 1987, deutsche Erstausgabe 1990

Ein klarer Geist gegen jeden weltanschaulichen Obskurantismus.

Leibowitz offeriert die kürzeste und unsentimentalste Definition des Zionismus:

"Wir Juden haben genug von der Herrschaft der Gojim über das jüdische Volk (We are fed-up with being ruled by goyim). Möglicherweise ist die Herrschaft der Nicht-Juden heute sehr gut - fragen Sie jeden amerikanischen Juden, und er wird Ihnen das bestätigen-, aber es gibt Juden, die genug davon haben, dass Nicht-Juden über sie herrschen. Das ist das ganze Wesen des Zionismus."

Bündnispolitik: Deutsche Winkelemente müssen draussen bleiben
Archiv 2006-06-17






Demonstation in Frankfurt am Main am 17.6.2006 für Israel, gegen Ahmadinedschad, den Hitler von Teheran. Deutsche Winkelemente sind nicht erwünscht.




Bündnispolitik de luxe. Lizas Welt a.k.a. Alex Feuerherdt, 18.6.06: Abgewinkt

"Die Verteidigung der westlichen Zivilisation – und die gibt es nur an der Seite Israels – vor solchen Zumutungen wäre es mir schon wert, mit einem mulmigen Gefühl in die U-Bahn einzusteigen. Würde das eine Mehrheit im Land und die Regierung genauso sehen, dann – und keinen Moment früher – mag in einem Meer von israelischen Fahnen von mir aus auch die eine oder andere deutsche wehen"
Bildquelle: Arbeiterfotografie, 17.6.2006.
Ich freue mich sehr, dass die Verteidigung der westlichen Zivilisation es jemanden wert ist, mit einem mulmigen Gefühl in die U-Bahn einzusteigen. Beeindruckend ist auch die erfrischende WM 2006-Analyse von Honestly Concerned: Was ist das Ziel eines atomaren Iran?

Nachtrag:

Jeder positive oder unbefangene Umgang mit Deutschland und seinen Symbolen, der nicht stante pede Auschwitz mitdenkt, ist einem Deutschexerziermeister mit Eike-Geisel-Schluckauf wie Alex Feuerherdt ein Dorn im Auge. Während der EM 2008 räsoniert er:

"Im Unterschied zu denen, die den „Pulleralarm bei den Grünen“ (Spiegel Online) ausgelöst haben, ... dürfen sie wie schon vor zwei Jahren bei der Weltmeisterschaft damit rechnen, für ihren „unverkrampften Umgang mit nationalen Symbolen“ ausdrücklich belobigt zu werden.

Denn Auschwitz, das war gestern. Heute ist Deutschlandparty mit allem Drum und Dran – schließlich ist die Vergangenheit längst erfolgreich „bewältigt“. In Zahlen heißt das: Mehr als die Hälfte von Eichmanns Erben findet, Israel verfahre mit den Palästinensern so wie seinerzeit die Nazis mit den Juden, ... Warum das (vermeintliche) Pinkeln auf die deutsche Fahne eigentlich schlimmer oder geschmackloser sein soll als das Schwenken derselben, fragt deshalb niemand."

Alex Feuerherdt a.k.a. Lizas Welt bringt zu jeder Zeit und Unzeit Auschwitz, nicht als Frage an sich, sondern als schlagendes Argument gegen andere, ins Spiel. Nun, der Herr will selektieren, die Guten und die Schlechten, und glaubt, mit diesem Akt auf der richtigen Seite zu sein. Der Herr will ja auch nicht werben, sondern mit seinen Genossen Haltung und richtige Gesinnung zeigen. Lieber Kadergruppe - da weiss man, woran man mit wem ist (sofern sich kein Schläfer oder agent provocateur in die eigenen Reihen einschleicht). Einem deutschen Patrioten oder auch einem reinen Toren, der auf einer Pro-Israel-Demo eine deutsche Fahne zeigen würde, würde sich der Hüter der Reinen Lehre entgegenstellen, non licet. Gesetzt, dass eine Mehrheit der Deutschen Israel negativ bewertet, was macht es für einen Sinn, wenn es schon so wenige sind, die kommen, dann einzelne Sympathisanten derartig in Frage zu stellen und ihnen die gute Laune zu verderben anstatt sich über jeden dieser Gäste zu freuen?

Warum verächtliche und entehrende Haltungen zur deutschen Fahne weniger geschmacklos sein sollen als positive Identifikationen, will mir nicht ganz einleuchten. In dieser Perspektive ist von Stauffenbergs Ausruf "Es lebe das Heilige Deutschland!" geschmackloser und obszöner als Hitlers Diktum "Wenn der Krieg verloren geht, ist auch das deutsche Volk verloren. Denn das deutsche Volk hat sich als das schwächere erwiesen... Was nach dem Kampf übrig bleibt, sind ohnehin nur die minderwertigen, denn die Guten sind gefallen." Wer anderen, und zwar deutlich "mehr als der Hälfte der Erben Eichmanns", "Otto Normalvergaser" nachruft, sollte in den Spiegel schauen und sich fragen, wieviel Emil oder Otto, wieviel Wilhelm in ihm steckt. Stellen wir uns einen Alex Feuerherdt in einer Erziehungsdiktatur vor ...
Hier gäbe es doch ein deutsches Winkelement, auf das man stolz sein könnte. Und wer wenigstens partiell stolz ist, bräuchte nicht verständnisinnig über Pullerattacken von Spitzbuben auf Schwarz-Rot-Gold sinnieren und sich über "unbefangenen Umgang mit nationalen Symbolen" mausig machen.



Auch hier und hier weit und breit keine deutschen Winkelemente. Was macht die DIG? Ist das eine Israelische Gesellschaft in Deutschland (IGinD)?

(Screenshot von Website der DIG)

Wo steckt der Fahnenjunker aus Leverkusen?


(Schreenshot von Website von Heplev)

Wäre das nicht eine Symphonie aus blau-weiss-schwarz-rot-gold?

"Ceterum censeo" - Bitte falsifizieren Sie

(Bild: Avatar von Bernd Dahlenburg)

Lieber Bernd Dahlenburg a.k.a. Castollux,

schweren Herzens durchforste ich nun mein Archiv und veröffentliche demnächst (ich bin mir nicht sicher, ob ich das vor der Wahl zur nächsten großen Koalition schaffe - ich werde Sie aber informieren, wenn das Werk getan ist) ausgewählte Teile meiner offenen Briefe und Interventionen zu Henryk M. Broder und dem geschätzten Netzwerk der einzigwahren Freunde Israels (Höflichkeitsformeln, Arabesken, Abschweifungen werde ich streichen). Ich bin mir sicher, dass Sie ein treuer und kritischer Wegbegleiter werden. Wenn Sie wesentliche Teile meiner Beiträge vermissen, teilen Sie das bitte mit (Sie haben ja auch ein Archiv).

Ich lade Sie und Ihre Freunde herzlich in den Sparringsring ein. Ich freue mich auf Ihre engagierten Gastbeiträge; ich werde sie unzensiert veröffentlichen ("fremde Federn"). Bisher habe ich bedauerlicherweise mit meinen Aufforderungen, meine Schläge zu kontern, meine Ausführungen zu falsifizieren oder zu dekonstruieren, die Hunde - verzeihen Sie - hinter dem warmen Ofen nicht hervorlocken können; mehr als ein unwilliges Knurren, gefletschte Zähne und ein Schlag Claudio Pinocchio Casulas in die eigene Fr.... war nicht drin. Jetzt hoffe ich auf Ihre gestochenen Geraden, Aufwärts- und Seitwärtshaken und Punches. Schläge unter die Gürtellinie nach Art des Champs Henryk M. Broder sind einkalkuliert.

Das "Ceterum censeo", von dem ich erwarte, dass Sie und Ihre Freunde es behände dekonstruieren, ist:

Jeder Journalist mit einem anderen ethnischen Hintergrund, zumal ein Natural Born German, der Broders Strafregister, gerichtlich gewürdigt oder nicht, auf dem Kerbholz hätte, wäre längst in einer "Art sozialer Quarantäne" in einem hinteren Winkel der schönen weiten Blogosphäre isoliert. Rosa von Praunheim paraphrasiert: Nicht Broder ist pervers, sondern die Situation, in der er sich ausleben und selbstverwirklichen kann.

und

Wenn Zionismus als "Zionismus mit broderschen Antlitz" (Broder macht mehr Lärm als 10 Koordinierungsausschüsse gegen den Antisemitismus zusammen) wahrgenommen und der Kampf gegen den Antisemitismus mit der Person und der Methode Broders identifiziert wird, ist das Resultat ein verheerender Eindruck in der Bevölkerung. Unbedarfte und übereifrige Zeloten, insbesondere die hunderfünfzigprozentigen Krethi & Plethi aus der antideutschen Ecke ("selfhating German bohemians"), schaden eher der Sache Israels und diskreditieren den Zionismus, fördern und stärken eher antizionistische Einstellungen als sie zu schwächen.

In diesem Sinne - auf in den Kampf, Magister Dahlenburg! Lassen Sie nichts anbrennen! Freiheit von Furcht (ich bin hin- und hergerissen von Ihrem Avatar)!

Ihr Oscar Mercator

Pacientia Geduld Sablanut

"Die Geduld ist imstande, auch den verwildersten und frechsten Menschen so umzustimmen, dass er lenksam und für edlere Regungen wieder empfänglich wird." - Johannes Chrysostomos (Goldmund), Homilie über den 1. Brief an die Tessalonicher

"Geduld ist ebenso schmachvoll wie Eile: Beide sind Furcht." - Walther Rathenau, Auf dem Fechtboden des Geistes. Aphorismen aus seinen Notizbüchern

"Geduld ist eineTugend des Indianers und bringt einem christlichen Weißen keine Schande." - James Fenimore Cooper, Die Prärie

"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht." - Afrikanisches Sprichwort

Dank an Wikiquote

Wann meine Guerilla gegen Henryk M. Broder begann

Vor dem Internet - und im Internet: es gibt nur einen Broder.

"Das Internet macht doof" analysiert der Meister, "wenn alle mitreden, löst sich die Meinungsfreiheit in Kakophonie auf", so der Meister der Euphonie. "Henryk Broders sinkende Schamgrenze" kommentiert der Handelsblatt Weblog. Ich vermute, dass die Schamgrenze des Meisters nie sehr hoch lag, mit der Erfindung des Internet und seinen Möglichkeiten musste er sich jedoch endlich total befreit von Redakteuren, Rechtsberatern, Lektoren, Schriftsetzern und anderen Anstandswauwaus fühlen. Schon immer ein Verfechter der Attacke ad hominem, "Warum sachlich, wenn´s auch persönlich geht?", konnte er jetzt als "Deutschlands Schandmaul Nr. 1" (Selbstannonce) in die Vollen gehen. Eine kleine Anthologie seiner "Kunst der gepflegten Schmähungen" (Claudio Pinocchio Casula) ist hier zusammengestellt.

Gewiß hatte ich ihn schon als "spitze Feder" im SPIEGEL und andeswo wahrgenommen. Ein polemisierender und polarisierender Journalist, auch als Verfasser von Traktaten in Buchform. In dem Zeitalter vor dem Internet war der zeitliche und räumliche Abstand jedoch gross genug; Leserbriefe schreiben ist zeitaufwändig und kostet. Das sollte sich mit der Echtzeitkommunikation im world wide web ändern, eine Reaktion bzw. ein "Feedback" kostet nur einen Click. Dass Broder nostalgisch wird und von einer Privilegierung als Meinungsmaulheld wie anno dazumal verbunden mit den Möglichkeiten des Internet träumt, kann ich verstehen.

Die erste "Feindberührung" zwischen dem Meister und mir muss 2005 gewesen sein. Hier muss ich rekonstruieren. Ich fragte ihn nach den Quellen seiner Behauptung, dass Deutschland Exportweltmeister in Sachen Waffen und Moral sei. Ich wurde mit der Antwort beschieden, "kann ich ihnen sonst noch behilflich sein?". Hier haben wir Broder in der Nußschale.

Geringschätzung der "Gegner" (das sind alle, die etwas in Frage stellen). Abfälliger Stil und Ton. Seine Behauptungen haben eine größere Dignität als simple Tatsachen. Broder ist nicht zu widersprechen. Widersprüche zwischen seiner Wahrnehmung und der Wirklichkeit werden gut hegelianisch mit "Umso schlimmer für die Wirklichkeit" aufgelöst. Legendär ist sein weltberühmtes, immergrünes "Dementi": "Eine falsche Meldung, kein Irrtum".

Der Rest ist redundant.

Der Rest sind Geschichten von einem, rollt und rollt und rollt. Wem das nicht langweilig ist, der wird hier bedient. In der Hitze vor dem deutschen Sommermärchen 2006 wurde das Feuer eröffnet.

Donnerstag, 3. September 2009

Leseempfehlung: Henryk M. Broder, Kritik der reinen Toleranz
Archiv 3.9.2008


 Leseempfehlung anläßlich 1 Jahr Kritik der reinen Toleranz

Henryk M. Broder, Kritik der reinen Toleranz, wjs verlag, Wolf Jobst Siedler jr.. Berlin 2008 (Erscheinungstag 3.9.2008) 

Henryk M. Broder ist als begeisterter Informationsjunkie ein begnadeter Recherchierjournalist und ein durch sog. „Wissenschaft“ nicht angekränkelter Analytiker. Wie weiland Abraham a Santa Clara rüttelt und schüttelt er uns schlagend-crescendo-accelerando-forte-fortissimo mit einem Traktat von 184 Seiten und gefühlten 360 Polizeimeldungen durch. In dem schockschwerenotgeschüttelten Cocktail rumpeln und pumpeln Viagra-Kalle im besonderen und Sozialschmarotzer im allgemeinen, Kannibalen, Martin Hohmann und andere eo ipso-Antisemiten, Raucher, Pädophile und Kindsmörder, Klaus Wowereit und Peter Ustinov im besonderen und andere Gutmenschen im allgemeinen, brutale Kleinkriminelle mit Migrationshintergrund, Ahmadinedschad im besonderen und der Islam im allgemeinen (könnte sein, dass ich noch eine Zutat vergessen habe).

Wir sind schon längst total überzeugt, dass Dolleranz, um das mindeste zu sagen, Mist ist und Intoleranz das Gebot der Stunde, fühlen uns jedoch durch diese Tour de Force total gerädert und wissen nicht genau, was wir aus dieser Erkenntnis heraus tun können. Gemach! Broder begnügt sich nicht mit einem Sittengemälde einer verderbten Epoche, unter der Kapitelüberschrift „Toleranz ist der dritte Weg zwischen Barbarei und Hightech“ stellt er nicht nur die „Mutter aller Fragen“, sondern präsentiert auch total überzeugend die Medizin. Bitte, nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, hören Sie mal her:

Auf Seite 185 ist es soweit:
Wir kommen nun zur Mutter aller Fragen, die schon von Lenin gestellt wurde: Was tun?

Wie es sich für einen guten Pädagogen gehört, mäandert Broder propädeutisch noch weitere zwölf Seiten durch eine richtig erschöpfende Analyse des Leninismus, der zivilisatorischen Rückständigkeit der islamischen Welt und der steinzeitlichen Halsabschneiderei der Muselmanen, aber jetzt – S. 197ff – werden wir auf die Spur gebracht