Donnerstag, 29. Dezember 2011

Friedrich Kittler, Metamorphosen der Liebe - Liebe, Begehren, Erotik - Gegenkräfte des monotheistischen Konzepts

Dieses Blog-Jahr will ich mit dem Hinweis auf eines der letzten Gespräche des am 18. Oktober verstorbenen Friedrich Kittler abschließen.  Es ist veröffentlicht in Lettre International 95

Friedrich Kittler spricht mit Frank M. Raddatz: Metamorphosen der Liebe - Liebe, Begehren, Erotik - Gegenkräfte des monotheistischen Konzepts

Die Ausführungen Kittlers sind von großer Schönheit. Ich exzerpiere den Schluß:

"Frage: In diesem Entwurf wirkt Aphrodite als die große Gegenspielerin des monotheistischen Konzept?
Kittler: Das ist eine heilige Frage. Ich verstecke mich jetzt hinter einem Zitat. 1239 schreibt Papst Gregor IX., dass in Sizilien aus dem Meer das apokalyptische Untier hervorgekrochen sei, sich in Palermo auf einen Königs- und Kaiserstuhl gesetzt habe und verkündige, die Menschheit sei von drei Betrügern betrogen worden - drei barratori.  Die drei Betrüger trügen die Namen Moses, Jesus und Mohammed. Diese drei Betrüger hätten der Menschheit aufgeschwatzt, ein männlicher Gott sei die einzige Gottheit auf der Welt und habe "aus dem Nichts", ex nihilo, seine creatio, seine "Schöpfung" vollbracht. Aber er, der Kaiser und alle, welche die Natur anschauen, wüßten doch ganz von selbst, dass ohne das commercium zwischen Mann und Frau oder Frau und Mann nicht Schönes und Fruchtbares auf Erden entstehe. 
Weil der Kaiser einfach nur die Wahrheit gesagt hat, beschließt der Papst, diesen Kaiser und Ketzer Friedrich II. von Hohenstaufen zu exkommunizieren. Aus diesen drei Betrügern ist bei Lessing die "Ringparabel" geworden. Das findet die "Fabel von den drei Ringen" von Boccacio Eingang wie auch ein ziemlich wüster Text aus dem 18. Jahrhundert, der "Les trois Menteurs" heißt und von dem Lessing auf jeden Fall wußte. Ich denke hingegen, dass Kaiser Friedrich II. die Wahrheit gesprochen und dass die Schönheit des Hochmittelalters und der staufischen Kunst auf dieses Zulassen der Beziehung zwischen Frauen und Männern zurückgeht. 


Frage: Die Liebe und das Christentum, das geht also nicht zusammen?
Kittler: Über Jahrhunderte haben nur Mönche gedichtet, bis endlich ein paar Nonnen, Hildegard von Bingen und Mechthild von Magdeburg, das Wort ergriffen und der Minnenmystik zumindest das Wort geredet haben. Dies wäre die einzige Einschränkung die man innerhalb des christlichen Horizonts zugunsten der Liebe machen könnte. In der Mystik wird von Nonnen und Mönchen manchmal eine Form der Liebe erreicht, die über die blose caritas oder agape hinausgeht als "Brautmystik" und "Brautliebe" im Sinne des Salomonischen Hoheliedes, das in der ganzen Bibel die einzige Liebesdichtung ist, die sich finden läßt. Wenn der einzige Gott seine Schöpfung aus dem Nichts hervorgehen läßt und nicht aus dem Zusammenwirken der Liebenden, dann handelt es sich um einen gezielten Ausschluß der weiblichen Gottheit und ist mit dem Prinzip der Liebe, wie Sappho, Lukrez, Ovid oder Bachmann und viele andere es beschreiben, nicht vereinbar. "

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Einer der Lieblingssongs Friedrich Kittlers war

Henryk M. Broder: Shalom we Lehidraot

Freunde, Chaverim,

offenbar bin ich von Broder & den anderen Etappenhengsten Zions mit beschränkter Haftung kuriert. Da hat es doch in Aachen zuletzt einen Tsunami im Wasserglas gegeben, mittenmeng Henryk Marcin zusammen mit Ralf Giordano und Vera Lengsfeld.
Die Aachener Nachrichten berichten

"Broders Rhetorischer Sturmangriff auf das "friedensbewegte Pack". Auszug:

"Der 65-Jährige ist am Sonntag von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Aachen mit ihrem Ehrenpreis ausgezeichnet worden.

Für alle Freunde undifferenzierter Brachialkritik war es ein Festnachmittag. Schon in seiner Begrüßung gab der DIG-Vorsitzende Axel Holst die Tonlage der Veranstaltung vor. Holst stellte «schleimige Moralapostel» an den Pranger, die ihren «Antisemitismus scheinheilig hinter einer obskuren Israel-Kritik verstecken». Das Verdienst Broders - den Überraschungsgast Ralph Giordano zu einem «Gesamtkunstwerk» erhob - sei es, auf den «unsäglichen Wildwuchs von Sumpfblüten» immer wieder wortgewaltig hinzuweisen. Damit setze er sich deutlich vom Mainstream in den Medien ab, der auf Distanz zu Israel gegangen sei.

Diesen Ball nahm die Laudatorin Vera Lengsfeld auf. Die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin und CDU-Bundestagsabgeordnete verkündete, «ohne Broder wäre die geistige Öde in Deutschland noch größer, der Diskurs noch konformer». Broders «Witz und Mut» unterscheide ihn von dem meisten deutschen Intellektuellen.
"


Hier stinkt zusammen, was sich zusammen beölt. Die Kriegsberichterstattung auf der Achse des Guten:
Aachener Leckereien (machen Sie ruhig den Link "Portrait des Reporters" auf; sowas ist feinste Broder-Recherche)
Aachener Anal-Phabeten 
Ein Plätzchen in Aachen
Es geschieht nichts Gutes, außer man tut es


Nun, mir ging das glatt am Arsch vorbei. Kein Ausschlag meines Erregunglevels, weder nach oben noch nach unten. Ennui. Nicht Neues unter der Sonne. Freunde, mir hat die comedia dell´arte der Einzigwahren Freunde Israels mit dem Hanswursten Broder in der Hauptrolle oft ein derbes Vergnügen bereitet, jetzt ist es mir fade geworden. Broder hat das Schlechteste am Monotheismus aufgeschnappt: Er glaubt zwar nicht an Gott, aber will daran glauben, dass es keine Wahrheit neben seiner Wahrheit gibt, und dass es gottgefällig ist, die "Feinde Israels" in den Staub zu treten und zu zerschmettern. Für den einen oder anderen, die diesen Blog gerne besucht haben, könnte es interessant sein,  meinen Scan weiterzuführen, einen Blick auf  Broder (nom de guerre "Schlagoberst"), Leon de Winter ("Flandern in Not"), Herbert Eitneier a.k.a. heplev ("Plattmacher"), Bernd Dahlenburg a.k.a. Castollux ("Gott-sei-bei-uns"), Alex Feuerherdt a.k.a. Lizas Welt ("Fahnenpullererversteher"),  Claudio Pinocchio Casula a.k.a. Spirit of Entebbe ("Body-Counter"), nicht zu vergessen Dr. Clemens Heni ("A-A-A-A-Antisemiten") und Bernd Zeller ("der mit dem Hammer pinselt"),  zu werfen. Sie dürften - auf der Mauer, auf der Lauer - mit des Wahnsinns fetter Beute belohnt werden. Ich gehe hier in den Ruhestand, sage jedoch wie James Bond "Never say never"; vielleicht juckt es mich ja das eine oder andere mal. Man ist ja im Ruhestand nicht immer ausgeglichen.

Was den "Friedensprozess" im Gelobten Land angeht, bin ich sehr zuversichtlich; so schnell wird er nicht aufhören; das geht doch noch ein paar Generatiönchen, nicht wahr Claudio Casula? Ich vermute, wenn Claudio Casula seinen Geist aufgibt, wäre sein letzer Seufzer: "Chaverim, passt auf, dass der "Friedensprozess" nicht aufhört."



In meinem Ruhestand werde ich in Zukunft eher Überlegungen sub specie aeternitas vorlegen. Ich habe vor, in nächster Zeit Reflexionen über die mosaische Unterscheidung von Jan Assmann, Peter Sloterdijk u.a. oder die Reflexionen des großen Geschichtswissenschaftler Ernst Nolte, Historische Existenz und Späte Reflexionen zu lesen und vielleicht zu rekapitulieren.  Möglicherweise ist das sehr reaktionär.

Brief des Jüdischen Forums für Frieden an PM Netanyahu

Ich hole nach:
                                                                                                                                           info@juedisches-forum.de      
                                                                                                                                                          

7. November 2011
                                                                                                                                                 
An den Premierminister des Staates Israel
Herrn Benyamin Netanyahu  

(gekürzte Übersetzung; Original: www.juedisches-forum.de)


Sehr geehrter Herr Premierminister,

in Ihrer Ansprache an die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 23. September 2011 drückten Sie Ihren Wunsch aus, Ihre Hand zum Frieden auszustrecken. Da Sie sagten, Sie täten dies "im Namen des jüdischen Volkes" welches wohl auch uns einschließt, fühlen wir uns eingeladen, Ihre Rede zu kommentieren.

Sie erwähnten, dass "Israel seit seiner Gründung vor 63 Jahren seine Hand zum Frieden ausstreckt". Leider entspricht dies nach unserer Ansicht nicht den historischen Tatsachen. Im Gegenteil, anstatt den Ratschlägen von hervorragenden Intellektuellen wie Martin Buber, Hannah Arendt, Yeshayahu Leibowitz und anderen zu folgen, welche sich für eine Versöhnung mit der "arabischen Bevölkerung" einsetzten, und entgegen den politischen Absichten führender Zionisten wie Moshe Sharet, Chaim Weizmann und Nahum Goldmann, entschied sich die politische Führung Israels für eine kriegerische Lösung mit der beabsichtigten und unbeabsichtigten Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft.
Sie sagten, dass “Frieden in Sicherheit verankert sein muss“. Wir teilen zwar die Sorge um die Sicherheit Israels, wissen aber zugleich, dass Frieden nie gesichert werden kann, wenn die Gefühle, das Leiden und die Sehnsucht unserer Gegner außer Acht gelassen werden. Frieden muss in Mitgefühl und Respekt verankert sein.
Sie sagten, dass “die Palästinenser sich bisher geweigert haben zu verhandeln“. Die palästinensische Seite hat mit Vertretungen Israels seit mehr als zwanzig Jahren verhandelt und ist nach wie vor bereit dies zu tun (obwohl das fragliche Gebiet bereits auf 22% des ursprünglichen Palästinas  geschrumpft ist). Ausserdem sind die Palästinenser mit der Tatsache konfrontiert, dass die verbleibenden unzusammenhängenden Gebiete von israelischen Siedlungen umschlossen sind, die nicht nur auf Grund des Völkerrechts illegal sind, sondern auch die Errichtung eines lebensfähigen palästinensischen Staates verunmöglichen. Deshalb ist das Beharren der Palästinenser auf einem unverzüglichen Stopp des Siedlungsbaus mehr als verständlich, da sonst weitere Verhandlungen sinnlos sind.
Sie sagten, dass die israelische Seite sich “2005 aus jedem Zoll von Gaza zurückzog“. Aber nach wie vor werden wesentliche Teile von Gaza besetzt gehalten, so die Souveränität über den Luftraum und das Meer, wodurch  jegliche wirtschaftliche Entwicklung verhindert wird. Israel lässt die Bevölkerung verarmen, indem Fischerei, landwirtschaftliche wie industrielle Arbeit in weiten Gebieten verunmöglicht wird, indem Infrastruktur nicht wieder aufgebaut werden kann und dadurch eine gesunde Entwicklung zum Frieden ganz allgemein verhindert wird. Deshalb kann der Rückzug aus Gaza nicht “ein mutiger Schritt zum Frieden“ genannt werden.
Sie sagten, “an Stelle von Frieden erhielten wir Krieg“. Es stimmt, dass tausende Raketen von Gaza auf israelisches Gebiet abgeschossen wurden. Es stimmt aber ebenso, dass die Gelegenheit zu einer Erweiterung des Waffenstillstands nicht wahrgenommen wurde. Stattdessen griff die israelische Armee Gaza an und hinterließ mehr als tausend Tote und ein Vielfaches an körperlich und seelisch Verwundeten - und schuf damit eine neue Brutstätte für Hass und Rachegelüste.

Trotz alledem verbleibt eine Aussicht auf Frieden. Wir glauben, dass Frieden sowohl in kleinen wie in grossen Schritten erreicht werden kann und muss. Einige von uns waren an der Mission des jüdischen Bootes Irene beteiligt. Irene (der Name bedeutet übersetzt ‚Frieden‘) wollte ein kleines Friedenszeichen nach Gaza bringen. Die Freigabe des beschlagnahmten Bootes mag als ein kleiner Schritt erscheinen. Es würde sofort ein grosser Schritt daraus, wenn dies beispielsweise mit der aufrichtigen Bitte um Vergebung für all die Ungerechtigkeit und das Leiden verbunden wäre, welche die jüdische Seite der arabischen zugefügt hat, angefangen mit der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung 1947/48 und fortgeführt bis zum heutigen Tag. Ein solcher 'unilateraler' erster Schritt könnte die andere Seite dazu bringen, einen weiteren Schritt zu tun, beispielsweise hinsichtlich der Selbstmordattentate. Eine Seite muss den Anfang machen - die stärkere.

Mit freundlichen Grüssen,
i.A. für das Forum
Ruben Frankenstein    Margalith Pozniak        Jochi Weil-Goldstein

mehr: Jüdisches Forum für Frieden

Sonntag, 18. Dezember 2011

Henryk M. Broder: Sämtliche antisemitische Register zieht ...

Wer die zieht und welche das sind, erfahren Sie von Henryk M. Broder

hier.

Henryk wird immer modester und trennschärfer. Henryk, das hier war Ihre linke Hand.

Ich hoffe, dass wir auch in diesem Jahr die Charts der besten Weihnachtslieder aller Zeiten, die uns bis Pessach und Ostern nicht aus den Ohren gehen, von Henryk geliefert bekommen.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Alan Posener, Von Juden und Außerirdischen

Ich empfehle, Alan Posener jüngste Post auf "Starke Meinungen": Von Juden und Außerirdischen mit der richtigen Mischung aus Schmunzeln und Tiefgang zu lesen. Posener zitiert Überlegungen eines der Betreiber der Achse des Guten, Dirk Maxeiner

"Ehrlich gesagt, konnte mir bis heute niemand so richtig erklären, was ein Jude eigentlich ist. Hat das was mit der Religion zu tun? Der Herkunft? Der Nationalität? Den Genen? Den Vorfahren? Dem Äußeren? Dem Inneren? Oder von allem ein bisschen? Wird man als Jude geboren? Oder kann man es auch später werden? Umso mehr ich diese Frage wälze, um so ratloser werde ich. Manchmal denke ich: Gibt’s Juden überhaupt? Führt aber auch nicht weiter, es muss sie irgendwie geben, schließlich sind sie an allem schuld. Wenn es keine Juden gäbe, müsste man sie also erfinden. Das nächste Mal vielleicht als so eine Art von Außerirdischen. Die Menschen glauben gerne an kleine grüne Männchen. Überall fliegende Untertassen. Erich von Däniken wäre dafür ein begabter Drehbuchautor gewesen, er hat aber offenbar keine Lust gehabt."

Lieber Alan Posener, wundert es Sie, dass Dirk Maxeiner der Ansicht ist, dass man nichts vernünftiges, sondern nur gaga zum Thema "Juden" sagen kann, wenn er ein dicker Kumpel Henryk M. Broders ist und dessen Faustregel oder Kernaxiom geschluckt hat: alle Vorurteile in dieser Welt haben eine reale Basis, nur nicht die über Juden. Alle Phobiker sind nicht ganz unvernünftig, für ihre Angst gibt es einen realen Kern; das ist jedoch bei Antisemiten, Antizionisten, "Israelkritiker" (in irgendeiner Ausprägung sind wir das alle, man geht mit diesen Würdigungen nicht gerade wählerisch um) nicht der Fall. Das Axiom, wie es Broder im Deutschen Bundestag vorstellte:

"Zunächst einmal hat der Antisemitismus [Antizionismus, Israelkritik] wenig mit Juden [Zionisten, Israelis] und gar nichts mit deren Verhalten zu tun. ... Was auch immer der Jude [Zionist, Israeli] tut (oder unterlässt) , der Antisemit [Antizionist, Israelkritiker] macht ihm das zum Vorwurf. Deswegen nutzt es nichts, wenn der Jude [dito] sein Verhalten ändert, um dem Antisemiten [dito] entgegen zu kommen... Basiert der Antisemitismus [dito] also auf hysterischen Ängsten, Erfindungen, Projektionen und Neidgefühlen, haben die Xenophobie, Islamophobie, Arachnophobie, Agoraphobie e tutti quanti eine reale Basis."

Da kann man doch gleich phantasieren, halluzinieren, Blödsinn quatschen. Egal, was Du als Antisemit, als Antizionist, als Israelkritiker über die Juden, die Zionisten, über Israel sagst, hat nichts, gar nichts mit dem zu tun, was Juden, Zionisten, Israel tun. Insofern hat Dirk Maxeiner Recht zu sagen, was er sagt. Ich empfehle, die Juden zum Ding an sich im Sinne Kants zu erklären.

So und jetzt gehe ich zu Borussia  Dortmund gegen Olympique Marseille. Wunder soll es immer wieder geben. P.S. Wunder gibt es zwar immer wieder, aber nicht immer. Leider heute nicht.

Ein Friedensangebot an Alan Posener

Richtige Freunde sind Alan Posener und ich nicht geworden, seitdem ich ihn im Frühsommer 2008 davor gewarnt hatte, mit falschen Prämissen und Vorstellungen in die Achse des Guten einzutreten; Alan Posener war nicht zu belehren, seine eingebildete "polit-psychologische Matrix" hatte Vorrang vor einer Realität, die er nicht wahrnehmen wollte (siehe).  Von mir (und den Indizien seines vorhersehbaren Scheiterns auf der Achse) unbeirrt ist Alan Posener der Achse des Guten beigetreten und hat dort in die Posaune geblasen "Wir sind die Achse der Guten, nicht der Eiferer". Im Frühsommer 2009 ist Posener von den Betreibern der Achse des Guten gegangen worden; nach Begründung von Miersch, Maxeiner und Broder hat sich Posener wie ein hinterhältiges Kameradenschwein verhalten, nach Interpretation Poseners war der Herauswurf der Kabale einer intoleranten stalinistischen Clique zu verdanken (für die Position Poseners spricht, dass er auf der Achse des Guten ein durchaus lockere systemkritische Lippe riskierte, z.B. hier: Stotternde Stalinisten). Den Schock des unerwarteten Hinauswurfs hat Alan Posener auf verschiedenen Plattformen zu verarbeiten versucht (Die Achse der Intoleranz, Alan Posener zum Streit mit der Achse des Guten, Einige sind guter als andere, Leute mit einer stalinistischen Ader).

Der Wert der Werte, das summum bonum ist für Alan Posener "Toleranz". Den "Stalinisten" aus der Achse des Guten hat er entgegengehalten

"Toleranz verlangt nicht danach, Unstimmigkeiten und Widersprüche zu verschleiern. Im Gegenteil, sie fordert, die Unmöglichkeit eines umfassenden einheitlichen Denkens anzuerkennen und darum fremde und gegensätzliche Ansichten ohne Haß und Feindschaft zur Kenntnis zu nehmen. (Lew Kopelew)"

Israel Die wehrhafte Demokratie im Nahen Osten im Kampf gegen Terrororganisationen und Terror-Unterstützer

Alan Posener schreibt an seine "User" auf "Starke Meinungen"

"Wer mit Herrn Kaufmann über jüdische Auserwähltheit und israelische Verbrechen diskutieren will, soll es dort, bei den “einzigwahren Freunden Israels” tun." (Quelle)

Gerne gebe ich den "User" die Gelegenheit, hier mit mir über "israelische Verbrechen" zu diskutieren. In der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung v. Nikolaustag 2011 wird auf S. 8 publiziert

"Mehr Iran als Israel" Die Konservative Mehrheit in der Knesset beschliesst anti-demokratische Gesetze - die USA warnen bereits

Der Journalist Peter Münch (ist das ein Antisemit im Schafspelz des Israelkritikers?) schreibt u.a.

"...Während die USA sich bemühten, rund um den Globus die Zivilgesellschaften zu stärken, marschiere Israel in die entgegengesetzte Richtung, mahnte sie [Hillary Clinton]
...Es begann im vorigen Jahr mit der Verabschiedung des Nakba-Gesetzes, das öffentliche Gedenkfeiern unter Strafe stellt, die an die Vertreibung der Araber im Unabhängigkeitskampf von 1948 erinnern. Es folgte ein Gesetz, das es verbietet, öffentlich zum Boykott israelischer Waren oder Kultureinrichtungen aufzurufen, wie dies manche Menschrechtsgruppen gern als Akt des Protestes  gemacht hatten. Ein prominenter Kolumnist der Zeitung Maariv nannte dies "Faschismus in seiner schlimmsten Form".  Doch künftig muss auch er wohl vorsichtiger sein mit seinen Äußerungen, denn die Medien sind ebenfalls im Focus der rechten Abgeordneten, die ihre Gesetzesvorlagen nach Art der Stalinorgel ins Parlament feuern. In erster Leseung ging kürzlich ein Gesetz durch die Knesset, das Autoren "diffamierender" Texte Geldbußen in Höhe bis zu 60.000 Euro androht. Kritiker sprechen von einem "Maulkorb-Gesetz" für die Medien, die bei den Regierenden unter chronischem Liberalitätsverdacht stehen.
Links und friedensbewegt - so sieht für den israelischen Gesetzgeber derzeit augenscheinlich der Feind aus. Auf schwere Zeiten müssen sich deshalb diverse Organisationen wie "Peace Now" oder "Breaking the silence" einrichten, die gegen die Besatzungs- und Besiedlungspolitik sowie gegen Menschenrechtsverletzungen an den Palästinensern opponieren. Außenminister Lieberman nennt sie "Terrororganisationen und Terror-Unterstützer", und in diesem Geist arbeiten seine parlamentarischen Hintersassen an Gesetzen, die solchen politischen NGOs finanziell das Wasser abgraben."

Ich darf vermuten, dass diese Maßnahmen der wehrhaften Demokratie gegen den Terror bei den Einzigwahren Freunden Israels, Henryk M. Broder, Claudio Casula, Herbert Eiteneier, Bernd Dahlenburg, Dr. Clemens Heni, Dr. Tilman Tarrach, Alex Feuerherdt eher begrüßt als abgelehnt werden. Wie sieht das mit dem Demokraten vor dem Herrn Alan Posener aus?

Ist Heribert Prantl ein Antisemit?

Ist Heribert Prantl, der aus dem Blickwinkel des Neuen Testaments den Finanzkapitalismus anklagt

Heribert Prantl, Anklage gegen den Finanzkapitalismus, Gott liebt die Zornigen

ein Antisemit im Lichte der Betrachtungen Mischa Brumliks über den Zusammenhang zwischen Finanzkrisen und Antisemitismus?

Micha Brumlik, Wie man abstrakte Verhältnisse durch Personalisierung und Paranoisierung erklärt, Nachsicht mit den Frühsozialisten?

Was mich etwas ins Grübeln bringt,  ist, wenn Brumlik seine Betrachtungen damit abschließt

"Bei alldem geht eine Einsicht des späten Marx verloren, dass das "Kapital" mehr als nur die Wirtschaftsform "Kapitalismus" ist, nämlich ein grundlegendes soziales Verhältnis, das in der widersprüchlichen "Einheit von Aneignungs- und Verwertungsprozess" besteht."

Ist Kapital, dieses grundlegende soziale Verhältnis in der Einheit von Aneignungs- und Verwertungsprozessen nur noch ein abstraktes Verhältnis ohne personale soziale Beziehungen? Wer sind die Entscheider, wer sind die shareholder, sind das abstrakte Kräfte?

Samstag, 3. Dezember 2011

Alan Posener: Er oder ich

In letzter Zeit habe ich  unter dem nom de guerre "Alt 68er" gerne in Dialogen und Multilogen auf dem Blog "Starke Meinungen" mitgemischt. Das hatte auch damit zu tun, dass dort das Themenspektrum weiter ist als auf diesem Blog, der dezidiert "monothematisch" ist. Ich bin auf diesem Blog etwas müde geworden; zu Broder und Co. schien mir erst mal alles gesagt, ich will jedoch noch einen anderen Zugang zu dem Themenkomplex "Israel und Palästina, Juden und wir" gewinnen.

Jetzt will mich Alan Posener dort vom Platz stellen

"Er benutzt dieses Blog, um seine antisemitischen Obsessionen zu pflegen und zu verbreiten. ... Wenn die Nutzer hier nicht für einen klaren Trennstrich zu Antisemiten sorgen können oder wollen, werde ich einen Trennstrich zu diesem Blog ziehen müssen." (Quelle)

Ich werde mit etwas mehr Zeit  Posener und seine Ängste genauer unter die Lupe nehmen. Vorab: Gesetzt, es stimmt, dass ich dort antisemitische Obsessionen pflege und verbreite, sind dann die "Nutzer" so "ich-schwach", dass sie meiner Propaganda erliegen? Wären meine Interventionen, die ich dort zur Diskussion anbiete, nicht eher ein Serum, durch das die Abwehrkräfte gestärkt werden? Verderbe ich unschuldige Jungs und Mädels? - Ich werde noch Stellung nehmen. In der Zwischenzeit können die "Nutzer" von Starke Meinungen in ihrem Herzen erwägen, ob ihnen Poseners Diskurs-Hygiene frommt oder schadet. Nun ja, Starke Meinungen und Alan Posener werden in Zukunft noch stärker werden.

Für die anderen Besucher dieses Blogs: Wenn Sie Zeit und Muse haben, können Sie den Diskussionsverlauf hier "Der Kampf gegen den Terror ist unteilbar" nachvollziehen.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Political Correctness

Warum ist nicht korrekt, dass Susan Sarandon den Papst einen Nazi genannt hat?

"Denn da lief die Empörungsmaschine schon auf Hochtouren. Die Katholische Liga nannte Sarandons Bemerkung schamlos und unterstellte ihr, bewusst Tatsachen zu verdrehen. Die jüdische Anti-Diffamierungsliga forderte Sarandon auf, sich bei der katholischen Kirche zu entschuldigen. "Sarandon mag Probleme mit der katholischen Kirche habe", sagte ein Sprecher, "das ist aber nicht Grund genug, mit Nazi-Vergleichen um sich zu werfen. Sie schmälern das Andenken an den Holocaust."
Sarandons Bemerkung hat einen ernsten Hintergrund: Als Papst Benedikt noch Joseph Ratzinger war und ein Teenager, war er für einige Zeit Mitglied der Hitler-Jugend - ein Umstand, der lange bekannt und oft diskutiert ist." (Quelle)

Merke: Nicht weil Susan Sarandon den Papst als essentiellen Nazi (einmal Nazi, immer Nazi) diffamiert hat, sondern weil dadurch das Andenken an den Holocaust geschmälert wurde.

Montag, 17. Oktober 2011

Slavoj Zizek, Ideologische "Vermenschlichung"

"Unser inneres Erleben, die Geschichte, die wir über uns selbst erzählen, um unser Handeln zu erklären, ist eine Lüge unseres Geistes - die Wahrheit liegt außerhalb, in dem was wir tun. ... 
Diesselbe Strategie der ideologischen "Vermenschlichung" ... ist auch eine Schlüsselkomponente der ideologischen (Selbst-)Darstellung der israelischen Streitkräfte. Die israelischen Medien gehen gerne ausführlich auf die Unvollkommenheiten und psychischen PÜrobleme deer israelischen Soldaten ein und stellen sie weder als perfekte Kampfmaschinen noch als übermenschliche Helden, sondern als ganz normale Menschen dar, die, gefangen in den Traumata der Geschichte und des Krieges, Fehler begehen können und die Orientierung verlieren können, wie jeder andere auch. Als etwa die israelische Armee im Januar 2003 das Haus der Familie eine mutmaßlichen "Terroristen" zerstörte, ging sie mit betonter Liebenswürdigkeit vor und half der Familie sogar noch, ihre Möbel aus dem Haus zu schaffen, bevor sie es mit dem Bulldozer planierte. Kurz zuvor hatte die israelische Presse über einen ähnlichen Vorfall berichtet: Als ein israelischer Soldat ein palästinensisches Haus nach Verdächtigen durchsuchte, rief die Mutter ihre Tochter bei Namen, um sie zu beruhigen, und der verdutzte Soldat musste feststellen, dass das verschreckte Mädchen genauso hieß wie seine eigene Tochter; in einem Anfall von Sentimentalität zückte er seine Brieftasche und zeigte ihr Bild der palästinensischen Mutter. Die Falschheit einer solchen Empathiegeste ist leicht zu erkennen: die Vorstellung, dass wir trotz aller politischen Differenzen doch Menschen mit denselben Vorlieben und Sorgen sind, neutralisiert die Wirkung dessen, was der Soldat tatsächlich gerade tut. Die einzig richte Antwort der Mutter müsste also lauten: "Wenn Sie wirklich ein Mensch sind wie ich, warum tun Sie dann, was Sie gerade tun?" Der Soldat kann sich dann nur noch auf seine verdinglichte Pflicht berufen: "Es gefällt mir nicht, aber es ist meine Pflicht ..." und so der subjektiven Annahme seiner Pflicht entgehen. Vermenschlichungen dieser Art sollen die Kluft verdeutlichen, die zwischen der komplexen Realität der Person und der Rolle, die sie entgegen ihrer wahren Natur spielen muss, herrscht. "In meiner Familie liegt das Militärische nicht in den Genen", sagt einer der interviewten Soldaten, der zu seiner eigenen Überraschung Karrieresoldat geworden ist, in Claude Lanzmanns Film Tsahal. ...
Eine Schlüsselszene gegen Ende des Films, in der Lanzmann mit einem israelischen Bauunternehmer diskutiert, beschreibt Maslin so:
"Wenn die Araber wissen, dass es hier bis in alle Ewigkeit Juden geben wird, werden sie lernen, damit zu leben", behauptet dieser Mann, dessen neue Häuser auf besetztem Gebiet gebaut werden. Hinter ihm arbeiten eifrig arabische Handwerker, während er redet. Als er mit den heiklen Fragen konfrontiert wird, die der Siedlungsbau aufwirft, verstrickt sich der Mann in Widersprüche und schaltet auf stur. "Dies ist das Land Israel", beharrt er immer dann, wenn Mr. Lanzmann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Verhältnis des israelischen Volkes zu seinem Land zu erforschen, eine der Fragen stellt, auf die es keine Antwort gibt. Schließlich gibt der Regisseur die Diskussion auf, lächelt philosophisch und umarmt den Bauunternehmer. In diesem Moment bringt er all die Wehmut und die Frustration, die in Tsahal zu sehen sind, zum Ausdruck, und er schafft dies in einer einzigen Geste." (Janet Maslin, "Tsahal; Lanzmann´s Meditation On Israel´s Defense", in: New York Times, 27. Januar 1995)
Würde Lanzmann auch den arabischen Handwerker im Hintergrund philosophisch anlächeln und umarmen, wenn dieser im Interview in wütende Raserei gegen die Israelis ausbrechen würde, die ihn zu einem bezahlten Instrument des Raubes an seinem eigene Land degradieren? Darin liegt die ideologische Ambiguität von Tsahal: Die interviewten Soldaten spielen die Rolle ihres "normalen menschlichen Selbst" sie inszenieren die Maske, die sie zur Vermenschlichung ihrer Taten geschaffen haben. Diese ideologische Mystifikation (bei der die ideologische Maske als "normales menschliches Inneres" präsentiert wird) erreicht ihren unübertroffenen ironischen Höhepunkt mit dem Auftritt von Ariel Sharon als friedlicher Bauer."

Auszug aus: Slavoj Zizek, Die bösen Geister des himmlischen Bereichs Der linke Kampf um das 21. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2011, S. 244 ff, Leseempfehlung)

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Ist Dr. Tilman Tarach ein freier Geist oder autoritätsgläubig?

"Aber seit dem 8. Mai 1945 gibt es in Deutschland keine Antisemiten mehr, es gibt nur noch „Israelkritiker“. Doch so wie der Antisemitismus in Adornos berühmt gewordenen Diktum als „das Gerücht über die Juden“ beschrieben wurde, so ist der Antizionismus das Gerücht über Israel." (Quelle: Lizas Welt: Der Hass auf die Freiheit)

Der das schreibt ist der promovierte Jurist und Autor Tilman Tarach, dessen Opus magnum "Der ewige Sündenbock" mit einem Geleitwort von Henryk M. Broder  in die Welt entlassen wurde und seither von den Einzigwahren Freunden Israels als Standardwerk gerühmt wird, das den Feinden Israels, sofern sie sich denn einer Zahnbehandlung unterziehen würden (was sie nicht tun, weil sie behandlungsscheu sind), für alle Zeiten die Weisheitszähne ziehen würde.


Ich will nicht unterstellen, dass der verehrte Dr. Tarach einen historischen Befund formulieren wollte, zumal Israel erst am 14. Mai 1948 gegründet wurde (in dubio pro reo). Diesen Satz darf man nicht auf die empirische Goldwaage legen; was Dr. Tarach anzielt, ist nicht mehr und nicht weniger als eine transempirische Wahrheit, die zutrifft, weil sie so formuliert ist, dass sie mit den Werkzeugen der Empirie nicht überpüft und widerlegt werden kann. Der Antisemit vor 45 ist der "Israelkritiker" nach 45 (also der Ewige Antisemit, so Broder); der Israelkritiker wird gleichgesetzt mit dem Antizionisten. Es handelt sich um eine Paraphrase eines Axioms, das von Broder im Deutschen Bundestag so formuliert wurde

Montag, 3. Oktober 2011

Dr. Clemens Heni ist zurück - und wie!

Nach der Ankündigung der Gründung des  Berlin International Center for the Study of Antisemitism hat Dr. Clemens Heni seine Hände nicht in den Schoß gelegt. Inzwischen steht die Website, Dr. Clemens Heni ist Gründungsdirektor und wird mutmaßlich von einem prominent besetzten Advisory Board unterstützt; ich glaube, er wird sie alle noch brauchen:

"The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA) will provide scholarly research.
The main focus of the institute is anti-Semitism in the 21st century, particularly hatred of Israel.
The purpose of the Center is to conduct high-profile scholarly research without being stuck in the ivory towers of academia." (Quelle)

Also ein starkes Ein-Mann-Gegengewicht zu dem ZfA. Damit schließt Dr. Clemens Heni eine schmerzliche Lücke, die dadurch entstanden ist, dass die Yale University The Yale Initiative for the Interdisciplinary Study of Antisemitism (YIISA) "gekillt" hat (Quelle, siehe auch hier und hier).

Nicht nur das.  Dr. Clemens Heni hat zusätzlich zu dem uns bekannten einen neuen Blog Clemens Heni/Wissenschaft und Publizistik als Kritik (clemensheni.net) eröffnet, der im www noch ein Schattendasein führt; ich wünsche ihm ein geneigtes und aufmerksames Publikum. Außerdem hat er einen Klein- und Eigenverlag, die EditionCritique, gegründet, in dem seine Bücher verlegt werden. Bisher wird dort Dr. Clemens Henis neues Opus Schadenfreude - Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11 angeboten.  Das 416 Seiten starke Werk ist, so der Herausgeber, 

√ Das Buch zur „Islamdebatte“, √ Das Buch zum zehnten Jahrestag von 9/11, √ Das Buch zu Islamismus und Antisemitismus

und klärt u.a.

* Was machen deutsche Islamwissenschaftler tagsüber?, * Brauchen wir „mehr Kinder von den Klugen“ oder Kritik an den „klugen“ Deutschen? + vieles mehr

Natürlich, lieber Dr. Heni, brauchen wir eher Kritik an den "klugen" Deutschen als "mehr Kinder von den Klugen" (Kosten 19,90 €). Ich muss gestehen, dass ich immer ein bißchen beschwipst werde, wenn ich mich mit Dr. Clemens Heni beschäftige. Deshalb übergebe ich jetzt gerne das Wort an Martin Kloke, der auf der Achse des Guten dieses Werk besonnen rezensiert:  "Der unerbittliche Moralist". Martin Kloke hat bei der Lektüre ein "ungutes Gefühl" beschlichen und er vermutet, dass die Antwort darauf im "Individualpsychologischen" des Dr. Clemens Heni zu finden wäre. Was meinen Sie?

Wir dürfen erwarten, dass der unerschrockene Dr. Clemens Heni der letzte Leichtmatrose ist, der das lecke Schiff der sogenannten "kritischen" Antisemitismusforschung verlassen wird. Er wird darauf unermüdlich Wasser schöpfen wollen. - Auch Broder ist ein Antisemit. Ich könnte das Dr. Heni leicht beweisen. Er ist schon mal dem notorischen Antisemiten Harald Schmidt in den Allerwertesten gekrochen.

Freitag, 30. September 2011

Henryk M. Broder, nine eleven und die Afterwissenschaft

Die Kenner dieses Blogs wissen, dass Henryk M. Broder ein sehr robustes, ja herzhaftes Verhältnis zur Wissenschaft als Weg der Wahrheitsfindung hat. Ich habe dem mehrere Meditationen gewidmet.

Wissenschaft sei „absurd und abstrus“  – und habe sich in fünf Jahren sowieso überholt (Quelle). "Eine wertfreie Wissenschaft gibt es ebensowenig wie objektiven Journalismus. Gesinnung ...  sei "das Gegenteil von freier Wissenschaft". Auch das stimmt nicht. Wissenschaft ist Gesinnung" (Quelle). In "Kritik der reinen Toleranz" hat Broder mit einem unsterblichen Syllogismus seinen eigenen Wissenschaftsbegriff,  seine  Methode der Wahrheitsfindung dargestellt

"Weil aber sowohl [sic!] die Volkswirtschaft [sic!] wie [sic!] die Psychoanalyse ebenfalls spekulative Disziplinen sind, deren Vertreter retrospektiv immer die richtigen Voraussagen treffen, will auch ich  mir eine begründete Spekulation erlauben.“ (Wolf Jobst Siedler jr., Berlin, 2008, 1. Auflage, S. 213)

Daraus darf man jedoch nicht schließen, dass Broder ein Anhänger einer Theorie "anything goes" ist, wo jeder nach Lust und Laune, jeder nach seiner Gesinnung "begründet" spekulieren oder spinnen kann. Broder hat ein klares Verständnis von wahr und unwahr, was Fakt ist und was gesponnen. In "A bissel und a bissel gibt a volle schissel" fühlt er den Verschwörungstheortikern von nine eleven auf den Zahn. Auf der Seite Patriots Question 9/11 stellen mehr als 220 Senior Military, Intelligence Service, Law Enforcement, and Government Officials, mehr als 1.500 Engineers and Architects, mehr als 250 Pilots and Aviation Professionals, mehr als 400 Professors, mehr als 300 9/11 Survivors and Family Members, mehr als 200 Artists, Entertainers, and Media Professionals, mehr als 400 Medical Professionals Fragen an die offizielle Version von nine eleven.

Nun, das kann doch einen Seemann wie Broder nicht erschüttern. Da, so Broder, Wissenschaft eh abstrus und absurd, Gesinnung sei, ist es nur folgerichtig, dass Broder sich nicht die vergebliche Liebesmüh macht, einige "Verschwörungstheoretiker" aus den Reihen der Ingenieure und Architekten, der Piloten oder der Medizinmänner und -frauen unter die Lupe zu nehmen. Für Broder vollkommen ausreichend ist eine kleine repräsentative Stichprobe aus den Reihen der Künstler und Entertainer, nämlich Roseanne Barr, Harry Belefonte und Charlie Sheen, um zeigen zu können, wie abstrus die Herrschaften sind und beurteilen. Keinen unnötigen Aufwand treiben ist Broders Interpretation von Ockham´s Messer.  Merke: Wenn Du auf den Lukas hauen willst, dann schlag nicht auf diplomierte oder promovierte oder habilitierte oder emeritierte Fachidioten, sondern auf Jahrmarktsfiguren (siehe).

Besonders überzeugend gelungen ist das Henryk mit Indira Weiss, "Wer eine Seele rettet, rettet die ganze Welt".  Ob Indira nun ein Pop-Dummchen ist oder von Broder verschaukelt wurde, das darf man m.E. offenlassen, ebenso, ob Indiras Nachruf auf Broder verdient oder unverdient ist:

"Warum hat ein fast 70-jähriger Mann so etwas nötig? Am Ende bist Du die Nutte, lieber Henryk, der sich für ein bisschen mehr Quote prostituiert. Hast Du mir nicht ständig Komplimente gemacht, wie klug und belesen ich sei? Warum diese Heuchelei? Was ist mit Anstand, Moral und Größe? Ist das zu viel für Dein Alter, bist Du dafür schon zu senil?"

Egal, Broder hat viel getan, um die offizielle Version von 9/11 hieb- und stichfest zu machen. Bröckers, Wischnewski, Elsässer, Bülow und Co. kriechen ab sofort in ihren Bau.

In desem Sinne, lieber Broder:  שנה טובה ומתוקה, ein gutes und süßes Neues Jahr 5772. Man muß dabei nicht 30 sein.

Montag, 26. September 2011

Tja, so isser, unser Claudio Pinocchio Casula

Spirit of Entebbe ist ein beispiellos "kritischer" Blog. Dort wird sogar dem einen oder anderen kritischen Kommentator erlaubt, seine "unqualifizierten" Behauptungen abzugeben; diese geben dann Claudio Casula und seinen Freunden Gelegenheit, ihn nach allen Regeln der Diskussionskunst abzubügeln (oder heißt das: abzubürsten?).

Seit einer verleumderischen Bauchlandung Claudio Pinocchio Casulas gegen mich, als er einen Kommentar unterschlug, ihn trotzdem kommentierte und dabei das genaue Gegenteil dessen, was ich geschrieben hatte, unterstellte (mehr hier),  bin ich bzw. "Von den Einzigwahren Freunden Israels" bei Spirit of Entebbe Persona non grata, mehr noch: so etwas wie Lord Voldemort, "Der, dessen Name nicht genannt werden darf."

Welch unsäglicher Verbrechen ich mich gegenüber Claudio Pinocchio Casula schuldig gemacht habe, können Sie nachvollziehen, wenn Sie die Posts aufrufen, die ich unter dem Label "Claudio Casula a.k.a. Spirit of Entebbe" gepostet habe. Zuletzt habe ich mir erlaubt, ihn hinsichtlich der Wahrheit und nichts als der Wahrheit, die wir Benjamin Netanyahu verdanken, zu konsultieren (mehr hier).

Nun hat einer der Mitstreiter Claudio Pinocchio Casulas mit dem vielversprechenden Namen "Zahal" den Bann, der gegen mich bei Spirit of Entebbe verhängt wurde, übersehen und tatsächlich auf "Von den Einzigwahren Freunden Israels" verlinkt - und Claudio P. Casula hat dieses Malheur übersehen.


Das zwingt Claudio Pinocchio Casula dazu, den Bann zu verschärfen. Dies hat er hier getan: "Stelzbockbann".

Ich habe mal nachgeschaut, was denn "Stelzbock" genau bedeutet

""Stelzböcke" sind männlicher Natur und haben stets nur ein Ziel vor Augen: Das weibliche Geschlecht, von dem sie geradezu magisch angezogen werden. Der Einfallsreichtum des Stelzbock ist in der Regel allerdings nicht sehr ausgeprägt, und deshalb ist die plumpste Anmache gerade gut genug, um bei der holden Weiblichkeit anzukommen." (Quelle)

Lieber Claudio, so scharf auf das weibliche Geschlecht oder einen Süßen wie Sie bin ich schon längst nicht mehr. Ich darf Ihnen auch versichern, dass längst nicht alles, was an "Kritik" und Mails bei Ihnen ankommt, von mir stammt. Ich werde jedoch auch weiterhin immer dann, wenn ich Sie zum Thema mache oder Sie konsultiere, Sie benachrichtigen und Ihnen Gelegenheit geben, auf meinem Blog ein Dementi oder eine Richtigstellung zu veröffentlichen.

Was meinen Sie, liebe Leser, warum hat Claudio Casula dieses Angebot bisher nicht angenommen? Weil ich hier die Freiheiten, die unsere Gesellschaft bietet, dreist mißbrauche? Ich vermute, das schneidige Kerlchen ist ein wahrer Hasenfuß. Claudio Pinocchio Casula badet gerne lau.

Samstag, 24. September 2011

Was macht der Frieden im Gelobten Land?

Kommt der Friedensprozess voran nach den Reden von Abbas und Netanyahu vor den United Nations?

Ulrike Putz: Abbas appelliert an das Gewissen der Welt (SPIEGEL, 23.09.11)

Bill Clinton: Netanyahu isn´t interested in Mideast peace deal (Haaretz, 23.09.11)

Lieberman slams Abbas´ speech: It is Incitement (Arutz Sheva, Israel National News, 23.09.11)

Caroline B. Glick: Israel´s path to victory (Jerusalem Post, 23.09.11)

"The irony here is that Israel’s sovereign rights to Judea and Samaria are ironclad while the Palestinians’ are flimsy. As the legal heir to the League of Nations Mandate for Palestine, Israel is the legal sovereign of Judea and Samaria. 

Moreover, Israel’s historic rights to the cradle of Jewish civilization are incontrovertible....

And this brings us to the second congressional initiative taken in anticipation of the PLO’s UN statehood gambit. Earlier this month, Rep. Joe Walsh and 30 co-sponsors issued a resolution supporting Israeli annexation of Judea and Samaria.

While annexation sounds like a radical formula, the fact is that Israel already implemented a similar move twice when it applied Israeli law to Jerusalem and to the Golan Heights. And the heavens didn’t fall in either case. Indeed, the situation on the ground was stabilized.

Moreover, just as Israel remains willing to consider ceding these territories in the framework of a real peace with its neighbors, so the application of Israeli law to Judea and Samaria would not prevent these areas from being ceded to another sovereign in the framework of a peace deal.

And while not eliminating the prospects of a future peace, by applying Israeli law to Judea and Samaria, Israel would reverse one of the most pernicious effects of the 18-year-old phony peace process: the continuous erosion of international recognition of Israel’s sovereign rights to these areas.
...

Israel has nothing to lose and everything to gain from going on the offensive. Our friends in the US Congress have shown us a path that lays open to us to follow. And we must follow it. Since we’ll be blamed no matter what we do, we have no excuse for not doing what is best for us."

Dienstag, 20. September 2011

Benjamin Netanyahu: Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

Von Rolf Behrens a.k.a. Claudio Casula und seinen Freunden auf Spirit of Entebbe wissen wir, dass der Frieden im Nahen Osten schon längst ausgebrochen wäre, wenn  die palästinensischen Halunken, Blockadekräfte, Jammerlappen, Pallywood-Traumtänzer nicht jede Chance, die ihnen von den allzeit friedenswilligen israelischen Administrationen geboten wurde, vermasselt hätten. Auf meine Fragen, was denn für ein Palästina den "Palästinensern" angeboten wurde,  sind Claudio Casula und die anderen Etappenhengste Zions mit beschränkter Haftung bisher eine Antwort schuldig geblieben.  Wie Kinder daran glauben, dass Santa Claus am Nordpol seine Produktionsstätten hat und kein Kind auf dem Erdball vergessen wird, glaubt Claudio Casula mit heißem Herzen und mit unbeirrbarem Verstand, dass Benjamin Netanyahu leider von den Palästinensern daran gehindert wird, Friedensfürst im Heiligen Land zu werden. Netanyahu hat nämlich vor dem US-Kongress  appelliert

"So appelliere ich an Präsident Abbas: Zerreißen Sie Ihren Vertrag mit der Hamas! Setzen Sie sich hin und verhandeln Sie! Machen Sie Frieden mit dem jüdischen Staat! Und wenn Sie das tun, verspreche ich Folgendes: Israel wird nicht das letzte Land sein, das einen palästinensischen Staat als neues Mitglied der Vereinten Nationen willkommen heißt. Es wird das erste Land sein, das dies tut." (Quelle)

Nun wird man, wenn man Claudio Casula glauben mag, von Benjamin Netanyahu die Wahrheit und nichts als die Wahrheit hören. Wer dürfte dies besser wissen als Benjamins Vater, Benzion Netanyahu?

"I tend to believe things that a son says to his father in private. To this end, we should go back to 2009, to the words revealed by the father, Benzion Netanyahu, regarding the conduct of his son, Benjamin. With the consent of his son, the prime minister, the father gave an interview to Amit Segal on Channel 2 News, and this is what he said about the Bar-Ilan speech advocating the establishment of a Palestinian state: "He [the prime minister] doesn't support it. He supports it under conditions that they [the Arabs] will never accept. That's what I heard from him, not from myself. He proposed the conditions. They will never accept those conditions, not one of them," said Netanyahu Sr. " (Quelle)

Claudio Casula, wer lügt denn nun, Sie zusammen mit Benjamin Netanyahu oder dessen Vater, Benzion Netanyahu? Oder ist das sowas ähnliches wie ein Kreter Paradox, seine reziproke Version? Netanyahu sagt, Netanyahus lügen nicht? Netanyahu, Benjamin, will vor den UN die Wahrheit sagen, z.B.

"I do not understand why they are making do with one country. I am ready to offer them at least four: one in Gaza, the second an enclave in the Nablus area - with perhaps a tunnel to Tul Karm, the third in the Ramallah district, and the fourth in the Hebron Hills, without, of course, Baruch Marzel and the Tomb of the Patriarchs. " (mehr Wahrheiten hier)

Claudio Casula, stimmt da etwas nicht?

Inzwischen hat unser Freund Herbert Eiteneier a.k.a. heplev neue Knallcharchen, hofierte Hetzer, Friedenshetzer kenntlich gemacht,  als da sind Malte Lehming vom Tagesspiegel, der Bundeswulf (Quelle), Max Scharnigg von der Süddeutschen, Silvan Shalom, Stellvertretender Ministerpäsident von Israel, Andreas Schockenhoff, CDU MdB, Kai Strittmatter von der Süddeutschen, Stephan Edathy SPD MdB, Cengiz Dursun, Günther Nonnenmacher von der FAZ,  Robert Serry, UNO-Nahost-Gesandter, Die Deutsche Bundesregierung, Dr. Jochen Hippler, Politikwissenschaftler und Ignorant (Quelle). Das ist ein wahrer Tsunami.  Nun könnte man einwenden, dass die Einzigwahren Freunde Israels so etwas wie die Pius-Brüder und die Hard-Core-Katholiken von kreuz.net in der Katholischen Kirche sind, Ultras, nicht Mainstream; Claudio Casula und Herbert Eiteneier sind die Sprecher der radikalen Siedler a.k.a jüdischen Häuslebauer in Samaria und Judäa in Deutschland. Ich befürchte jedoch, dass sie nicht päpstlicher als der Papst, sprich Benjamin Netanyahu oder Avigdor Lieberman sind.

Sonntag, 18. September 2011

Israel ist ganz allein

Jörg Lau in der ZEIT: Nahost-Konflikt: Das einsame Land

Und so sieht es Dr. Phyllis Chessler, ehedem spiritus rector des z.Z. untergetauchten Dr. Clemens Heni,  in Arutz Sheva: Blaming Israel Won´t Help

"Yesterday, I spoke with Mayor Ron Nachman of the mainly secular city of Ariel in the Shomron (Samaria). He agreed with my assessment—an assessment shared by others-- that Israel is essentially on her own. Let me quote him at length.
Israel can’t trust anyone, including America. American policy has been mistaken for six decades. America refused to move its Embassy from Tel Aviv to Jerusalem. That tells us what we need to know.
Now, the Arab “Palestinians” saw they could not get Israel to agree to commit suicide and so they turned to the United Nations. The solution is really between Israel and Jordan. Jordan is the real ‘Palestinian’ state. And by the way, when Jordan annexed the West Bank and Samaria from 1948-1967, no journalist called it an “occupation.” It is only “occupied” when it is in Jewish hands.”
What is this phrase: The West Bank? The West Bank of the moon? The sun? The West Bank of America? We need to use the right language. Is California the “West Bank” of America? And by the way, would Americans agree to allow Mexicans and Canadians to carve out a corridor from San Diego to Vancouver so that both non-American groups can come and go without American oversight? This is what Israel is being asked to do.
And what is the meaning of the ’67 lines?’ Do people really understand that Israel is only nine miles wide, just as wide as the distance from the south to the north of the borough of Manhattan? Giving up any more land means that Israel is non-defensible.
Words and how they are used and misused continues to create problems.
The Wall.’ What is that? Think of it as a gated community. There are walls all over the world that are never singled out. Only Israel’s security fence is.
 The Arabs simply refuse to accept a Jewish state. A two state solution will not lead to peace. It will lead to more attacks on Israel. They gave Yasser Arafat a Nobel Peace  Prize but he brought bloodshed, not peace. Everyone shouted ‘Land for Peace'. It only led to Arab attacks on Israel again and again.”
“Mayor Nachman,” said I, “Nu, what is your solution to this intractable dilemma?”
Solution? At this rate, we need a five state solution. Jordan is one, Israel is the second, Judea and Samaria are a third, Gaza is a fourth—and the Israeli Arabs want autonomy as well.
My friend and colleague Israeli Arabist, Dr. Mordechai Kedar, believes in a confederation of cantons, with local governmental autonomy on many issues and a federal government for security and other issues, based on Dr. Kedar’s understanding of tribal loyalties and conflicts and the Arab inability to create both large and stable modern nation states.
I ask Mayor Nachman if he believes that Israel can defeat Iran. He says, cryptically:
It is not good to push someone whose back is already against the wall."

Und Netanyahu will den UN die Wahrheit präsentieren:

"He said he will address the General Assembly “and present our truth…– the fact that we are not foreigners in this country [and] that we have rights in this country that go [back] 'only' 4,000 years…." (Quelle)


Die Geheimwaffen der Palästinenser sind

"8. The Palestinians' secret weapon I: Avigdor Lieberman.
Thus far, the foreign minister is the only senior official scheduled to represent Israel in New York during the deliberations next week. A year ago, in his last appearance before the United Nations, Lieberman effectively contradicted the Israeli line that Israel was ready for peace and that the process had been impeded solely by the Palestinians. Neither side was ready for peace, he told the General Assembly, declaring that an agreement was something that could take "a few decades."
9. The Palestinians' secret weapon II: The Settlers.
If any single element is likely to win sympathy for the Palestinian cause, it will be radical settlers, who have vowed to mark the UN resolution with widespread violence. A recent arson attack against a West Bank mosque has sharpened the concerns of both Israeli and PA security authorities.
Any such action may, in turn, restrict the Israeli government's freedom of action in retaliating against a UN move.
10. The Palestinians' secret weapon III: Benjamin Netanyahu.
As the UN deliberations near, the prime minister's statements have grown more defiant. His protestations that Israel's worsening relations with Egypt and Turkey have nothing to do with the Palestinian issue, have ensured that tensions with all three have become increasingly interrelated, both at home and abroad.
"There are those who think that everything would have been different, if we had only given in to the Palestinians," Netanyahu told the cabinet this week.
"Enough with the self-flagellation," he continued. Inverting the liturgy of confession on the imminent Jewish High Holidays, he declared "We have not become guilty, neither have we transgressed."" (Quelle)

Donnerstag, 8. September 2011

Thomas Müller macht uns viel Freude, nicht wahr, Bernd Dahlenburg?

Mein etwas störrischer Freund aus Augsburg, Bernd Dahlenburg,  hat während der WM 2010 gejubelt "A Champion Is Born: The Tall and Great Thomas Müller" und ich habe ihm, noch trunken durch das England-Spiel, begeistert beigepflicht und Thomas Müller MegaloMüller (RiesenMüller) tituliert.

Sowohl im Wunschkonzert gegen die Ösis (6:2) als auch im Freundschaftsspiel gegen die polnischen Adler (2:2) war Thomas MegaloMüller der beste Mann auf dem Platz, sofort voll da und hellwach bis in die allerletzte Sekunde,  Thomas Müller ist noch mehr Phänomen als weiland Gert. Thomas Müller ist der "Vorbereiter der Nation", "... überragt den Rest" und ist der "Problemlöser auf Storchenbeinen".


Ich hatte wie der nur ein paar Jährchen jüngere Bernd Dahlenburg das Glück, als junger Mann von den Riesen Günther Netzer, dem Kaiser und dem kleinen dicken Müller beschenkt zu werden, freue mich, dass ich mich in den nächsten zwölf Jahren an MegaloMüller, FantÖzil, wahrscheinlich auch Toni Kroos und Mario Götze begeistern darf.

Montag, 5. September 2011

Ist es angemessen, Alan Posener einen "Sinowjew im Schlafrock" zu nennen?

In dieser Post hatte ich angekündigt, dass ich noch darüber meditieren will: Ist Alan Posener ein "Sinowjew im Schlafrock"? Den Publizisten Alan Posener habe ich bisher nicht direkt zu den Einzigwahren Freunden Israels gezählt. Ich habe ihn eher als mehr oder weniger unglücklichen, verschmähten "Freund" unseres "hemmungslosen Freiheitskämpfers" Henryk M. Broder wahrgenommen und zuweilen unter die Lupe genommen.

Ich habe in letzter Zeit immer mehr an ennui, an Fadesse über die allzeit berechenbaren Einzigwahren Freunde Israels gelitten. Vielleicht rettet mich jetzt ein Abstecher zu Alan Posener. Posener scheint ein psychologisch interessanterer Fall zu sein. Während Broder in der Commedia dell´arte unserer Zeit typologisch als ein lupenreiner "Arlecchino"  (Arlecchino ist die Figur, die sich auf der Bühne alles herausnehmen darf. Typisch für ihn sind seine naive Fröhlichkeit und seine Verfressenheit. Manchmal dient er sogar zwei Herren gleichzeitig, damit er mehr Essen bekommt, was zu meist lustigen Verstrickungen führt. Mit seiner ironischen Art ist er die Stimme des gemeinen Volkes zu der Zeit.) oder Hanswurst, wie er leibt und lebt, auftritt, glänzt Alan Posener im Rollenfach des  "Dottore" (Dottore verkörpert meistens den gebildeten Juristen oder Gelehrten .... Dies zeigt er auch gerne durch die häufige Verwendung von Denkerposen. ...  Obwohl er sehr kurzsichtig ist, sind seine Bewegungen auf der Bühne fließend und geschmeidig, Bullshit).

Dient es der Wahrheitsfindung,  Dottore Alan Posener einen "Sinowjew im Schlafrock" zu nennen?

Montag, 29. August 2011

Henryk M. Broder erklärt Natur und Zivilisation

Wenn Broder will, dann kann er was. Es gibt bei ihm Momente, da glaube ich, dass der Heilige Geist in ihn gefahren ist. Die entschädigen mich für den ennui bzw. die Fadesse, die ich zumeist empfinde. Mit dem Kabinettstückchen "Natur! Natur!" ist er wieder auf dem Gipfel seiner Manneskraft! Ich staune immer wieder Bauklötze, wie Broder es schafft, auch komplexeste Zusammenhänge in einfachen klaren Sätzen auch dem Dümmsten verständlich zu machen. Aber seien Sie vorsichtig! "Natur! Natur!" ist ein wahrer Erkenntnisschock; Sie werden nicht mehr wissen, ob Sie lachen oder weinen sollen. - Zum Bild: dieser Vorgang gehört nach Broder zum Register der Natur, während nach Lévi-Strauss die Umwandlung von Rohem zu Gekochtem bzw. Gebratenen für den Übergang von der Natur zur Kultur steht. Kannibalismus ist eine Zivilisation, lieber Henryk, ein Grill ist eine technologische Errungenschaft wie eine Mikrowelle!

Montag, 22. August 2011

Schwach, schwächer, starke-meinungen.de

Ich habe mich mit dem nom de guerre "Alt 68er" seit ungefähr einem Jahr immer wieder gerne an Diskussionen auf dem Autorenblog Starke Meinungen ("starke-meinungen.de" ist ein Autoren-Blog. Jeder von uns vertritt seine eigene Meinung. Wir möchten zur Diskussion anregen, auch zum Widerspruch. Reden Sie mit! Es ist Ihre Demokratie. ) - dort posten u.a. Michel Friedman, Alan Posener, Christian Böhme - beteiligt.

Nun ist mir am 17. August Alan Posener mit dieser schönen Blutgrätsche in die Beine gefahren: "Ach, Alt-68er: Erst jetzt erkenne ich, dass..." Seither werden von mir keine Kommentare mehr veröffentlicht.



Frau Heckel, die ansonsten patente Blogbetreiberin, hat mich also vom Feld gestellt. Auf Anfrage teilte mir Frau Heckel mit "Kommentare, bei denen andere Kommentatoren persönlich beschimpft werden, haben wenig Nutzwert. Kommentare, in denen sachlich  - und gern auch zugespitzt argumentiert wird, sehr wohl."  Auf eine weitere Nachfrage, ob wir denn die Kuh vom Eise bringen könnten oder ob ich lebenslänglich gesperrt sei, hat sie bisher mit vornehmer Zurückhaltung geschwiegen. Das ist zwar nicht gerade sportlich und fair, den Gefoulten vom Platz zu stellen, aber ich habe volles Verständnis, dass Frau Heckel nicht ihren bei weitem beliebtesten Lokalmatador vom Platz stellt, auch wenn dem die Sicherungen durchbrennen. Alan Posener stolziert gern souverän über das Spielfeld wie weiland  der Kaiser, wenn ihm auf den Zahl gefühlt wird, das mag der Herr, der gerne lau badet, gar nicht; der Kaiser hatte es allerdings nie nötig, derartig den Verstand zu verlieren ("Black-Out"),  das Grätschen übernahm für ihn der verdienstvolle Katsche "Eisenfuß" Schwarzenbeck.

Nun will ich keineswegs den Eindruck erwecken, dass ich auf dem Spielfeld ein Waisen- oder Chorknabe bin (wenn Sie ein Mercator-Connaisseur werden wollen oder ein Dossier anlegen, schadet es nicht, hier und hier und hier und hier in die Kommentarstränge zu schauen und "Alt 68er" auf die Finger). Offenbar hat mir der Menschenfreund und Deutschenfresser (Germanophobe) Alan Posener sehr übel genommen, dass ich ihn als "Sinowjew im Schlafrock" bezeichnet habe; das war wohl eine Majestätsbeleidigung. Nun bin ich nicht wie unser gemeinsamer Freund Henryk M. Broder ein "hemmungsloser Freiheitskämpfer" und unbedingter Vorkämpfer für das Recht zu beleidigen. Von daher finde ich es nicht apriorisch bedenklich, wenn Alan Posener sich persönlich beschimpft und schwer beleidigt fühlt - und das weder goutiert noch toleriert - und werde in der nächsten Post darüber meditieren, ob es eine zulässige Zuspitzung oder eine Überschreitung ist, ihn als "Sinowjew im Schlafrock" zu titulieren.

Ich grüsse von hier aus meine geschätzten Mitkommentatoren "EJ", "KJN", "Roland Ziegler", "Susannah Winter", "Rita E. Groda", "derblondehans", "jan volens" und die anderen, die sich sicher schon gefragt habe, ob ich jetzt nach Poseners Hammer den Geist aufgegeben habe. Ich habe den Eindruck, man ist auf "Starke Meinungen" zuweilen mucksmäuschenstark.

Siehe auch: Apropos starke-meinungen.de

Mittwoch, 17. August 2011

Benjamin Netanyahu: Sozialer Wohnungsbau in den "umstrittenen Gebieten"

SPIEGEL Online berichtet über Massenproteste in Israel - Netanyahu drohen Neuwahlen.

Benjamin Netanyahu und sein Kabinett haben jetzt rasch und zielstrebig auf die Wohnungskrise und Hunderttausende von Demonstranten reagiert. Der soziale Wohnungsbau in den "disputed territories", wie die sogenannten "besetzten Gebiete" im Westjordanland richtig genannt werden, wird jetzt intensiviert, um denen zu helfen, die in Israel bezahlbaren Wohnraum suchen. MondoPrinte berichtet: "Ramat Shlomo".

Über eine nicht gerade neue, aber sehr gewitzte  Idee des fundraisings, die nur cleveren Juden einfallen kann, klopfen sich Claudio Casula und seine Freunde auf die Schenkel und plaudern aus dem Nähkästchen: Meanwhile in Rome

Ich glaube, ich muß mir die Spendenkampagnen der Katholischen Kirche demnächst genauer anschauen.

Ach Henryk - Mitleid mit Broder

Meinen aufmerksamen Lesern dürfte nicht entgangen sein, dass ich in letzter Zeit reichlich lustlos war, mich mit den einzigwahren Freunden Israels zu beschäftigen. Nichts Neues unter der Sonne, same as it ever was. Insbesondere Broder lebt intellektuell von ca. zehn rhetorischen Figuren, Claudio Casula von dreien.

Gerne weise ich deshalb in dieser Unlust auf die schöne Meditation "Ach Henryk - Mitleid mit Broder" von Mark T. Fliegauf auf The European hin.

Ich meditiere über einen anderen Zugang ...

Montag, 1. August 2011

Henryk M. Broder ist überhaupt unschuldig!

Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.  Er ist sogar total unschuldig. Wenn ich ihn hier gegenüber bösartigen Beschuldigungen in Schutz nehme, bin ich sicherlich gänzlich unverdächtig, dies als ein Parteigänger und Spießgeselle Broders zu tun.

In der FR postuliert Christian Bommarius, dass Broders Schriften das "Entrebillet für aggressiven Antiislamismus" seien. "„Nach den Niederlagen von Poitiers (732) und Wien (1683) sollen die Europäer nun mit den Waffen der Demografie besiegt werden.“ Aber den Satz schrieb nicht Breivik. Er stammt von Henryk M. Broder."

En passant: Warum eigentlich geben die Europäer auf diesem Schlachtfeld so ein jämmerlich schwaches Bild ab? Und auf dem Autorenblog Starke Meinungen greift Alan Posener Broder an, ohne ihn direkt beim Namen zu nennen 

"Umso bezeichnender ist es, dass die neurechten Maulhelden, aus deren Dunstkreis Anders B. hervorging, ... keinen Gedanken auf Selbstkritik verwenden, sich vielmehr in bekannter Manier wehleidig schon jetzt als Opfer des linken „Mainstreams“ und jener „Kulturmarxisten“ hinstellen, die Anders B. absolut folgerichtig seinerseits als Opfer heraussuchte. ... Und es gibt einen Zusammenhang zwischen der Neuen Rechten und den Terror-Attentaten in Norwegen. Ideen haben Konsequenzen. Worte haben Folgen. Wer das leugnet, verwirkt den Anspruch, ernst genommen zu werden."

Das ist schon starker Tobak, Broder muß ganz schön einstecken und steckt es weg wie einst Aap Müller. Wankt Henryk M. Broder?  Nein, aber er ist gezwungen, eine Apologie in eigener Sache zu verfassen

Mittwoch, 27. Juli 2011

Botho Strauss: Anschwellender Bocksgesang

Aus gegebenem Anlass will ich erinnern: Im SPIEGEL 6/1993, 8.2.1993 ist Botho Strauss´ Essay: Anschwellender Bocksgesang veröffentlicht worden. Eine erweiterte längere Fassung ist in Botho Strauss, Der Aufstand gegen die sekundäre Welt, Edition Akzente Hanser, München, Wien 2004, erschienen. Es lohnt sich, dieses Buch zu kaufen. M.E. ist die Analyse von Botho Strauss immer noch eine der besten Diagnosen dessen, was geschieht.  Das letzte Wort  in der Fassung des Buches:

"Bei der rechtsradikalen Gewalt, die vom “feigen Mord” mit elektronischer Fernsteuerung zurückgeht zum Lynchmord, der Zerreißung unter dem Lärmgott, besteht die Gefahr, dass sie nicht einmal die negative Einmütigkeit stiftet in der Ablehnung der Greuel und dass aus dem Weh kein Wohl entspringt. Wir fürchten es, wir wollen es mit aller verbleibenden Macht verhindern und haben doch kein sicheres Mittel zur Abwehr, wenn in unsere abstrakte Welt Bromios, der laute Schrecken, einschlägt und das angeblich so wirklichkeitsbezwingende Gefüge von Simulakren und Simulatoren von einem Tag zum anderen ins Wanken gerät. Die Wirklichkeit blutet wirklich jetzt."

Montag, 25. Juli 2011

Potsdam Mitteschön! im Juli 2011

Potsdam ist offenbar eine Insel der Seligen. Nach den Verheerungen und Versehrungen des Krieges und der Deutschen Demokratischen Republik rekonstruiert Potsdam jetzt seine alte Stadtmitte. Ich habe im März und im Mai über dieses Projekt und seine Fortschritte berichtet.  Es geht voran - Stein auf Stein kann man ja heutzutage nicht mehr sagen -, aber schauen Sie

Blick von der Langen Brücke auf die Baustelle.
Hoch auf die Aussichtsplattform

Leseempfehlung: Alan Posener, Anders Breivik als Theoretiker und Propagandist der Neuen Rechten

Ich empfehle Ihnen diesen Kommentar von Alan Posener wärmstens.

Ich habe jedoch zwei Einwände gegenüber den Thesen, Glaubenssätzen von Alan Posener:

Alan Posener tritt gegenüber den Neo-Rechten für die Offene Gesellschaft ein, die sich s.E. durch ethische, religiöse und kulturelle Heterogenität auszeichne. An anderer Stelle hat Posener formuliert, dass wir derart in der "liebens- und lebenswürdigsten Gesellschaft" seit Erschaffung der Welt leben. Ich habe den Eindruck, dass dieses Gesellschaftsmodell für Posener das summum bonum, oder wenn man es hegelianisch formulieren will, die höchste Verwirklichung des Geistes in der Geschichte ist, der man, sofern man guten Willens ist, beipflichtet, sofern man bösen Willens ist, Widerstand leistet. Posener scheint nicht in den Sinn zu kommen, dass es auch materielle Grundlagen psychologischer, sozialer, ökonomischer Natur gibt, die der Verwirklichung dieses summum bonum Grenzen setzen. Hier sehe ich die Berechtigung des "rechten" Protestes, die Grundlage ihres "Unbehagens an der Kultur", das ja nicht nur von von Hard-Core-Ethnizisten geteilt wird, sondern über die Leitfiguren wie Sarrazin und Broder bis zu Angela Merkel, die Multikulti für gescheitert erklärt hat, sich in der post-bürgerlichen Mitte äußert. Für Posener scheint dies nur ein irreduzibles falsches Bewußtsein oder ein irreduzibles reaktionäres Böses zu sein. Ich halte es für fatal, wenn sich die Diskussion immer in Pro und Kontra, in eindeutigen Feindbildern, Steckbriefen, verfestigt, anstatt nach der Reichweite, der richtigen Dosis, dem Optimum, der Machbarkeit zu fragen. Diese Akzentverlagerung würde ich für ein Kriterium einer wahrhaft offenen Gesellschaft halten.

Ich weiß nicht, ob Alan Posener wirklich glaubt , dass Juden "instinktiv [oder in einem erworbenen Reflex] – und aus Vernunftgründen – gegen den Nationalismus" sind, oder ob er davon ablenken will,  dass Juden, ebenfalls aus Vernunftgründen, sich sehr wohl für einen Nationalismus entschieden haben, den Zionismus, den Herzl begründet hat. Mir will es scheinen, dass Posener zwar gegen den Nationalismus der Völker, deren Homogenität, argumentieren will, vom Nationalismus Israels, dessen Homogenität,  jedoch schweigen.

Ich verweise auch auf Yoram Hazony, der im Merkur Januar 2011 geschrieben hat:
Das Problem besteht darin, dass viele in Europa sich für ein Konzept internationaler Beziehungen entschieden haben, das der nationalen Unabhängigkeit sehr große Opfer abverlangt, wenn ein Volk als wirklich legitimes Mitglied der Völkergemeinschaft anerkannt sein will. Es sind Opfer, die selbst einigen europäischen Nationen schwerfallen. Realistisch betrachtet besteht keine Möglichkeit, dass Israel diese Opfer bringen wird. Israel wurde mit dem ausdrücklichen Ziel gegründet, ein unabhängiger Nationalstaat zu sein, der Staat des jüdischen Volkes, und das wird es aus den von mir dargelegten Gründen auch bleiben. Solange viele in Europa weiterhin daran arbeiten, ihre eigenen unabhängigen Nationalstaaten abzuschaffen, werden sie weiterhin den Übergang zu einem neuen Paradigma vorantreiben, dem es äußerst schwer fällt, einer Nation wie Israel darin einen Platz einzuräumen.
Ich bin mir bewusst, dass viele Europäer auf ein anderes Israel hoffen. Ich selber hoffe, dass wir einen Gesinnungswandel in Europa erleben werden. Anständige Menschen sollten in der Lage sein, auf Israel zu schauen und einzuräumen, dass der jüdische Staat nicht notwendig deshalb dem neuen Paradigma nicht entspricht, weil etwas faul ist in Israel, sondern weil vielleicht etwas faul ist an dem neuen Paradigma. Vielleicht ist die Europäische Union nicht in jeder Hinsicht eine so vielversprechende Idee, wie man vermutete. Vielleicht haben sich die europäischen Völker geirrt und ihre nationale Unabhängigkeit zu gering eingeschätzt und waren bereit, zu einem allzu niedrigen Preis auf sie zu verzichten. Die Geschichte ist unbeständig und wechselhaft, und wer das heute nicht zu erkennen vermag, wird es vielleicht morgen sehr deutlich erkennen.
Wenn die Europäer erst einmal Anlass haben, den Wert, den sie ihren nationalen Traditionen und ihrer nationalen Unabhängigkeit zuerkennen, zu überprüfen, ist das Beispiel Israels vielleicht von größerem Interesse für sie – in einem positiven Sinne. Und wenn das geschieht, da bin ich mir sicher, werden sich die Beziehungen zwischen Europäern und Israel verbessern, vielleicht sogar überraschend schnell.”

Bernd Dahlenburg: Helmut Haller und Wilhelm Furtwängler

Lieber Bernd Dahlenburg,
Sie wissen, dass ich einen Narren an Ihnen gefressen habe, dass ich mich Ihnen eher schmunzelnd, mit einem Augenzwinkern als eifernd nähere. Ich finde es wunderbar, dass Sie mich mit einer Hommage an Helmut Haller wieder an diesen großartigen Fußballer aus Fugger- und Dahlenburg-Stadt Augsburg erinnern:

Augsburger Fußball-Idol Helmut Haller: Alles Gute zum 72. Geburtstag, "Hemad"

Aber jetzt, verehrter Bernd Dahlenburg, zwingen Sie mich zu eifern. Was zum Teufel hat Sie denn gejuckt bzw. geritten, dass Sie den großen Helmut Haller mit dem großen Wilhelm Furtwängler vergleichen, und zwar so:

"Man könnte es auch so formulieren: Nicht ein besenhart an seiner Partitur klebender Wilhelm Furtwängler des bis dato als höchst unsympathisch bekannten Deutschland spielte auf, sondern der leicht beschwingte und freisinnige Vivaldi aus bayerisch-rebellischen Gefilden."

Lieber Bernd Dahlenburg, Sie haben nicht die geringste Ahnung von Wilhelm Furtwängler und seiner Musik! Sie haben vielleicht den stocksteifen Diskurs-Film von Istvan Szabo gesehen, aber Furtwängler mit Sicherheit nicht gehört.  Ich hoffe, Sie sind noch nicht festgelegt genug, um für ein paar Minuten Prof. Dr. Joachim Kaiser zuzuhören



Ich will Ihnen dieses schöne Gedicht von dem nach Goethe größten deutschen Lyriker Robert Gernhardt nicht vorenthalten

Kunst und Leben